Heubach (rad-net) - Der Schweizer Florian Vogel hat das HC-Rennen in Heubach gewonnen. Er holte sich nach 30,1 Kilometern den Sieg im dritten Bundesliga-Rennen der Saison in 1:37:02 Stunden mit genau einer Minute vor Wolfram Kurschat und 1:10 Minuten vor Moritz Milatz. Im Damen-Rennen sicherte sich die Polin Maja Wloszczowska bei ihrer Heubach-Premiere gleich den Sieg. Sie distanzierte Lisi Osl aus Österreich nach 1:21:49 Stunden um 26 Sekunden. Dritte wurde die Russin Irina Kalentieva 1:38 Minuten zurück vor Sabine Spitz, die 3:11 Minuten Rückstand aufwies.
In den ersten beiden Runden hatte Vogel noch seine Mühe mit der glitschigen Abfahrt, doch dann fand der sich besser zurecht. Aus dem Downhill zum Ziel brachte er jede Runde einen Vorsprung mit, den Kurschat im gut zwei Kilometer langen Anstieg wieder wett machte. «Ich habe mich heute im Anstieg nicht so frisch gefühlt. Am Anfang konnte ich den Rückstand jeweils wieder gut machen, aber in den letzten Runden ging das nicht mehr. Florian war im Anstieg genauso stark wie ich», erklärte Kurschat, der aber mit Rang zwei «sehr zufrieden» war.
Auf Rang drei landete Moritz Milatz. Der Freiburger war in der ersten Runde gestürzt, was ihn sehr ärgerte: «Ich war einen kurzen Moment unkonzentriert. Schade, die Beine waren eigentlich ganz gut.» Er verlor dadurch den Anschluss an Vogel, konnte sich aber dennoch für sein schwaches WM-Ergebnis etwas rehabilitieren. Manuel Fumic war wegen seiner Sturzverletzungen von der WM nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. In der drittletzten Runde stürzte er noch heftig und schied aus.
Vize-Weltmeisterin Maja Wloszczowska hatte offenbar von ihrer WM-Form noch einiges übrig. Die Polin konnte mit einem Kraftakt in der letzten Runde ihre hartnäckigste Begleiterin Lisi Osl aus Österreich distanzieren. Zuvor waren schon Eva Lechner aus Italien und die Russin Irina Kalentieva zurückgefallen. In der vorletzten Runde versuchte es die Weltmeisterin des Jahres 2010 das erste Mal die Tirolerin abzuhängen, doch Osl wehrte sich. «Lisi war sehr stark heute», zollte Wloszczowska Anerkennung.
Hinter Kalentieva kam Sabine Spitz ins Ziel. Die Deutsche Meisterin bekannte, dass sie am Berg auf der wenig geliebten Strecke ganz gut zurecht kam, in der Abfahrt aber immer wieder Zeit verlor. «Ich denke, das hängt noch mit dem Sturz von der WM zusammen. Aber sonst ging es ganz gut. Schön, dass ich mal wieder hier sein konnte. Das 'BiketheRock' ist einfach ein schönes Event», so Spitz.
Der Sieg in der U23-Klasse ging an Markus Schulte-Lünzum vor Julian Schelb und dem Schweizer Thomas Litscher. Zwei Runden lang führte U23-Weltmeister Litscher die fünfköpfige Spitzengruppe an, doch als der Deutsche U23-Meister Markus Schulte-Lünzum von der fünften Position an die erste fuhr und mit einem strammen Tempo weiterzog, ließ Litscher abreißen.
Schulte-Lünzum sagte, er hätte sich von Anfang an gut gefühlt: «In der dritten Runde ist mir das Tempo am Berg langsam vorgekommen. Ich bin vorbeigefahren und auf einmal hatte ich ein Loch.» Schelb war der Einzige, der noch einmal an den Deutschen Meister heran kam. Das Duo blieb zusammen bis zur letzten Runde, bevor Schulte-Lünzum im letzten Anstieg einen kleinen Vorsprung herausholte und den ersten U23-Bundesliga-Sieg seiner Karriere feierte. Julian Schelb freute sich über Rang zwei mit vier Sekunden Rückstand. Thomas Litscher sicherte sich Rang drei mit 1:13 Minuten Rückstand.
Bei den Juniorinnnen siegte Vizeweltmeisterin Lena Putz. Sie ging gemeinsam mit Johanna Techt und der Schweizerin Andrea Waldis in die letzte von drei Runden. Techt war in Führung liegend in der zweiten Runde gestürzt und hatte dann nicht mehr zu ihrem Rhythmus gefunden. Putz setzte sich ab und brachte den Vorsprung ins Ziel, obwohl sie sich auf der Abfahrt noch einen Hinterrad-Defekt einhandelte. «Ich bin überglücklich. Ich bin völlig ohne Druck in das Rennen rein gegangen. So konnte ich auch cool bleiben, nachdem ich in der ersten Runde gestürzt bin», sagte Lena Putz.
Das stark besetzte Junioren-Rennen ging an den Schweizer Andri Frischknecht. Europameister Jens Schuermans war am Berg offenbar der Stärkste, doch der Belgier hatte zwei Defekte zu beheben. Das brachte in der letzten Abfahrt auch die Entscheidung. Frischknecht nutzte eine zweite Fahrlinie: «Das war die Risiko-Linie. In einer steilen Kurve gab es eine zweite Möglichkeit und die habe ich genutzt.». Den Sieg holte er sich in 58:59 Minuten mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Schuermans. Dominic Zumstein, der zu Beginn mit Schuermans in Front lag, wurde am Ende Dritter, 24 Sekunden zurück.