Bad Salzdetfurth (rad-net) - Maximilian Brandl (Lexware) hat sich in Bad Salzdetfurth den Deutschen Meistertitel im Mountainbike zurückgeholt. Bei den Frauen konnte Leonie Daubermann (KTM) unterdessen ihr Meistertrikot verteidigen.
Drei Jahre nach seinem letzten Triumph holte sich der 26-jährige Brandl wieder das Meistertrikot zurück. Der in Freiburg lebende MTB-Profi sicherte sich nach 25,2 Kilometern und einer Fahrzeit von 1:14:04 die Goldmedaille. Mit einem Rückstand von 13 Sekunden kam Luca Schwarzbauer (Canyon-CLLCTV) als Zweiter ins Ziel, während sich Niklas Schehl (Stop&Go Marderabwehr) mit 32 Sekunden Rückstand die Bronzemedaile sicherte.
«Es ist unbeschreiblich, nach einem Jahr Verletzungspause wieder ganz oben zu stehen. Ich bin einfach nur glücklich», sagte Brandl, der in der vierten Runde mit seiner Attacke die Vorentscheidung eingeleitet hatte. Dabei lag er bereits nach dem Start zusammen mit Schwarzbauer und Schehl an der Spitze. Dahinter bildete sich mit David List (Lexware), Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr), Georg Egger sowie Rückkehrer Lukas Baum (beide Speed Company) eine vielversprechende Verfolgergruppe, die sich nicht sofort geschlagen gab. Das Rennen geriet bei den warmen Temperaturen zu einem wahren Ausscheidungsfahren, in dem sich nach sechs Runden Maximilian Brandl mit einer starken Leistung das Meistertrikot holte.
Leonie Daubermann verteidigte ihren Meistertitel. Nach 1:13:07 Stunden verwies sie mit einem Vorsprung von anderthalb Minuten Lia Schrievers (BikeSportBühne Bayreuth) sowie Nadine Rieder (Ghost) mit 2:31 Minuten Rückstand auf die nachfolgenden Plätze. Daubermann setzte sich direkt nach dem Start an die Spitze, und ließ der Konkurrenz keine Chance. «Eigentlich war das nicht meine Taktik, aber am Berg musste ich feststellen, dass schon eine Lücke da war und bin ich einfach mein Tempo gefahren», erzählte Daubermann, der in der ersten Runde, zunächst nur mit geringem Abstand, Rieder folgen konnte. Schrievers blieb auf Tuchfühlung zur Spitze und zog erst in der vorletzten Runde noch an Rieder vorbei.
«Ich hatte heute einen superguten Tag, die Vorbereitung in den letzten Tagen war echt gut, ich bin einfach jetzt happy, meine erste DM-Medaille bei der Elite gewonnen zu haben», sagte Schrievers. Dagegen war Rieder nicht so glücklich. «Ich hatte keine gute Woche hinter mir, deshalb habe ich mich nur auf mich konzentriert. Dass es am Ende noch zu Bronze gereicht hat, das ist das Positive am heutigen Tag», meinte sie.
Den Titel der Frauen U23 sicherte sich die Südbadenerin Finja Lipp (Ghost), die Luisa Daubermann (Trek-Vaude) mit einem Vorsprung von 1:30 Minuten auf den zweiten und Kira Böhm (SV Reudern) mit 2:19 Minuten Vorsprung auf Rang drei verwies. Von Beginn an lag die Rheinfeldenerin, deren Vorbild Olympiasiegerin Sabine Spitz ist, an der Spitze und kontrollierte das Feld über die gesamte Renndistanz.
Lennart-Jan Krayer (Lexware) setzte bei den Deutschen Meisterschaften seinen Aufwärtstrend fort und holte sich zwei Jahre nach seinem letzten Titel bei den Junioren jetzt auch das Meistertrikot bei den Männern U23. Der 20-jährige aus Schwetzingen spannte sich von Beginn an die Spitze des Feldes, duellierte sich in den ersten beiden Runden noch mit Leon Kaiser (Bulls), ehe er sich immer mehr absetzen und nach 21 Kilometern mit 35 Sekunden Vorsprung auf Kaiser als Meister feiern lassen konnte. Tobias König (TB Performance Lab-Arc8) folgte mit einem Abstand von 52 Sekunden auf Rang drei. «Meine Form stimmt aktuell, deshalb war es mir heute wichtig, von Beginn an Druck auf die Konkurrenz zu machen und mich so bald als möglich abzusetzen», sagte Krayer, der nach der dritten von fünf zu fahrenden Runden auf dem 4,2 Kilometer langen Rundkurs alleine auf weiter Flur befand.
Seiner Favoritenrolle bei den Junioren gerecht wurde Paul Schehl (Lexware), der sich auf dem äußerst anspruchsvollen Rundkurs im Outdoor und Bikepark frühzeitig gegen die starke Konkurrenz seiner Altersklasse durchsetzen konnte. Nach vier Runden verwies der Schwabe seinen Vereinskollegen Lars Gräter um fast eine Minute auf Rang zwei. Auf dem dritten Platz landete nach 16,8 Klometern und 620 Höhenmetern, Benjamin Krüger (Lexware) mit einem Rückstand von 1:34 Minuten. «Das war ein perfektes Rennen. Meine Taktik ging heute auf. Mir war es wichtig, sofort in meinen Rhythmus zu kommen und dann auch konstant das Rennen durchzuziehen», sagte Schehl, der jetzt auch bei der EM eine Medaille im Visier hat. «Top fünf ist möglich, aber eine Medaille ist auch realistisch», meinte Schehl.
Bei Juniorinnen setzte sich Carla Hahn (Lexware) durch. Sie siegte mit 17 Sekunden Vorsprung vor ihrer Teamkollegin Antonia Weeger. Natalie Kaufmann (Stevens), die schon 2:20 Minuten zurücklag, wurde Dritte.