Salamina (rad-net) - Souverän hat Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) auf der letzten Etappe des zweiten Salamina Etappenrennens ihre Führung verteidigt und sich als Zweite, elf Sekunden hinter der Schweizerin Corina Gantenbein (Haibike-Ötztal) zur Gesamtsiegerin gekürt. Hinter deren Teamkollegin Kathrin Stirnemann wurde Hanna Klein (Superior Bikes) Vierte. Bei den Herren holte sich Stephane Tempier (Bianchi-Counterveil) den Gesamtsieg vor Teamkollege Gerhard Kerschbaumer, der die Schluss-Etappe gewann.
Was ihr eine Woche zuvor auf der letzten Etappe noch aus den Händen geglitten war, holte Elisabeth Brandau beim zweiten Drei-Tages-Event auf der griechischen Insel Salamina nach. Brandau hielt die beiden Eidgenossinnen in Schach und geriet mit ihren über drei Minuten Vorsprung auf Stirnemann auf diesen letzten 38 Kilometern Point-to-Point-Rennen nicht mehr in Gefahr.
In den Anstiegen holte sich Brandau jeweils einen kleinen Vorsprung heraus, der von den beiden Schweizerinnen dann wieder getilgt wurde. Am letzten Berg drückte Elisabeth Brandau allerdings noch mal mächtig aufs Tempo, so dass Stirnemann in der Abfahrt nicht mehr heran kam. Gantenbein ließ sie zwei Kilometer vor dem Ziel passieren und zum Etappensieg fahren. «Ich wusste zu dem Zeitpunkt, dass meine vier Minuten Vorsprung auf Corina reichen würden. Heute waren die Beine okay, ich bin nur nicht so ans Maximum gekommen», erklärte Brandau. Mit insgesamt 300 Weltranglisten-Punkten in gut zwei Wochen verlässt sie die Insel in Richtung Zypern. «Das war das Ziel. Aber ich muss schon noch arbeiten, vor allem an den Abfahrten. Die Erfolge geben keinen Anlass um Auszuruhen», so die Schönaicherin in ihrem Fazit.
«Ich fahre mit 130 UCI-Punkten nach Hause. Das ist der richtige Start in die Saison», wird Etappensiegerin Corina Gantenbein in einer Pressemitteilung ihres Teams zitiert. Für Kathrin Stirnemann gab es an beiden Wochenenden 150 UCI-Punkte. «Ich bin froh heute als Dritte ins Ziel gekommen zu sein», so Stirnemann. «Die zwei Wochen in Griechenland waren anstrengend, aber genau die richtige Vorbereitung auf den Weltcup.»
Hanna Klein setzte am Schlusstag auf Sicherheit und pumpte nach mehreren Defekten an den vergangenen Wettkampf-Tagen mehr Luft in ihre Reifen. «Ich bin komplett auf Sicherheit gefahren. Dadurch konnte ich in der ersten Abfahrt Kathrin Stirnemann leider nicht folgen. So habe ich dann einsam meine Kilometer gesammelt», berichtet die 28-Jährige. 120 Weltranglistenzähler notierte sie nach zwei Wochenenden auf ihrem Konto. Das war das, um was es auch ihr in erster Linie ging. «Mehr war heute nicht mehr drin! Aber ich bin trotzdem zufrieden mit meinem Saisoneinstieg», bilanzierte Hanna Klein, die in den vergangenen Jahren immer einige Rennen benötigte, ehe sie konkurrenzfähig war. Sie bleibt im Gegensatz zu Brandau auf der Insel und fährt am Samstag noch ein Cross-Country-Rennen.
Bei den Herren machten die beiden Bianchi-Fahrer die Sache unter sich aus. Tempier und Kerschbaumer hängten den Portugiesen David Rosa ab und konnten Etappen- und Gesamtsieg gerecht aufteilen. Der ehemalige U23-Weltmeister Gerhard Kerschbaumer aus Italien passierte die Ziellinie zehn Sekunden vor dem Franzosen, der 1:21 Minuten vor seinem Teamgenossen das Etappenrennen gewann.
Tages- und Gesamtdritter wurde David Rosa (+1:21).
Der Österreicher Karl Markt (Haibike-Ötztal) landete auf Rang sieben (+5:35), nachdem er den Schlussabschnitt als Sechster beendet hatte. ««Dieses Wochenende hat ganz Vieles schon richtig gut funktioniert. Im Cross Country bin ich vorne mitgefahren, mit der Platzierung beim Marathon heute bin ich auch zufrieden», so Markt.