Buchs (rad-net) - Etwas überraschend ist Moritz Milatz beim BMC Racing Cup in Buchs sein erster Saisonsieg gelungen. Der Deutsche Meister setzte sich bei einem Regenrennen in der Schweiz gegen die beiden Eidgenossen Lars Forster und Andri Frischknecht durch. Wolfram Kurschat wurde Vierter. Bei den Damen siegte die Schweizerin Jolanda Neff bei Schneefall vor ihrer Landsfrau Kathrin Stirnemann und der Schwedin Jenny Rissveds. Als beste Deutsche überraschte Helen Grobert auf Platz sechs.
Der WM-Dritte von 2012, der Schweizer Mathias Flückiger, wäre an diesem Tag mit kalten Temperaturen, Schnee und Regen wohl der einzige Fahrer gewesen, der Moritz Milatz hätte Paroli bieten können. Doch Flückiger hatte in der zweiten Runde an vorderster Stelle liegend einen Defekt, der ihn weit zurück warf. Milatz lag da gerade knapp hinter der Spitzengruppe, als das passierte.
So konnte Milatz vorne seine Kreise ziehen, nachdem er Florian Vogel (Schweiz) erreicht und abgehängt hatte. «Ich wusste schon, dass es besser gehen würde als vorige Woche, aber dass es so gut geht, damit habe ich nicht gerechnet», erklärte Milatz im Ziel. «Am Anfang hatte ich ein wenig Probleme, vielleicht wegen der Kälte. Aber dann lief es optimal.»
Es war sein zweiter Sieg bei einem BMC Racing Cup. «Das ist super, das gibt mir Selbstvertrauen für die nächsten Wochen», meinte Milatz noch, bevor er leicht fröstelnd in Richtung Dusche verschwand. 1:04 Minuten Vorsprung hatte er im Ziel auf Lars Forster, während Andri Frischknecht weitere vier Sekunden zurück lag.
Wolfram Kurschat eroberte Rang vier, nachdem er sich in der Schlussrunde noch um zwei Positionen verbessern konnte. «Die Cross-Rennen im Winter haben sich gelohnt. Ich weiß jetzt, was ich für eine Einstellung brauche, um auch dann gut zu fahren. Ich habe es in der Abfahrt teilweise nur rüber rollen lassen und habe meine Stärken halt ausgespielt. In der letzten Runde konnte ich noch mal richtig Gas geben», erklärte Kurschat, der 1:34 Minuten Rückstand aufwies.
Großes Pech hatte der Kirchzartener Markus Bauer, der auf Rang drei liegend auf dem Weg zu seinem besten internationalen Resultat war. Doch dann hatte er in der vierten Runde Defekt und fiel auf Rang neun zurück. Zuletzt demolierte er sich auch noch sein Vorderrad, so dass nur Platz zwölf (+4:18) heraussprang. «Ich habe mich super gefühlt, es hätte keinen Grund gegeben zurück zu fallen», meinte Bauer enttäuscht. Außer eben einem Defekt.
Bei den Damen war Helen Grobert überraschend die beste Deutsche. Die U23-Fahrerin aus Remetschwiel kam mit dem Schneefall, der während des Damen-Rennens niederging, gut zurecht. «Es war das beste erste Saisonrennen, das ich jemals gefahren bin», freute sich Grobert. «Das Tempo der Spitze war mir zu schnell, dann bin ich einfach meinen Rhythmus gefahren», so Grobert, die 4:12 Minuten Rückstand auf Siegerin Jolanda Neff (1:24:59) aufwies.
Adelheid Morath erlitt bereits in der ersten Runde Defekt, als sie kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke auf Platz vier mit Anschluss zur Spitze lag. «Ich habe mich gut gefühlt, auch technisch bin ich gut klar gekommen», erklärte Morath. Nach der Reparatur fuhr sie zwar von Rang 14 auf sechs nach vorne, doch dann machte sich der kurze Stillstand bemerkbar. «Bei mir geht das Auskühlen sehr schnell, ich konnte nicht mehr darauf reagieren. Am Schluss bin ich teilweise gelaufen weil mir so kalt war», erklärte Morath warum sie am Ende nur Neunte wurde (+6:15).
Elisabeth Brandau (Schönaich) wurde Elfte (+8:28), Hanna Klein (Freiburg) 13. (+9:10).
Jolanda Neff verkraftete ihren Defekt in der ersten Runde besser. Sie stürmte bei ihrem Heimrennen von Rang neun noch auf Platz eins und feierte ihren dritten Saisonsieg.