Moskau (rad-net) - Der Freiburger Moritz Milatz hat bei den MTB-Europameisterschaften in Moskau die Gold-Medaille gewonnen. Der Deutsche Meister gewann nach 26,99 Kilometer im Sprint vor dem Spanier José Mantecon Gutierrez und dem Schweizer Ralph Näf. Es ist der erste internationale Titelgewinn für einen deutschen männlichen Cross-Country-Biker überhaupt.
«Es ist unglaublich, ich kann es noch gar nicht realisieren.» Milatz hatte sich mit dem Spanier Mantecon Gutierrez ein faszinierendes Duell geliefert, in das zum Schluss beinahe noch der Schweizer Näf eingegriffen hätte. Während Mantecon Gutierrez gleich die Initiative ergriff, war es Milatz, der in der zweiten Runde dem Iberer hinterher jagte und ihn rasch einholte.
Vor dem Start hatte es stundenlang heftig geregnet, nach der ersten Runde aber aufgehört. Bedingungen, die Moritz Milatz liegen. In den Laufpassagen war er klar der Stärkste, doch auch auf dem Bike war er schnell unterwegs und einen Vorsprung von 20 Sekunden heraus arbeiten konnte. Dann aber kam die Sonne und veränderte die Bedingungen.
«Da hatte ich Berg runter Schwierigkeiten und bin dreimal gestürzt. Deshalb bin ich dann vorsichtiger geworden», erzählte Milatz. Das hatte zur Folge, dass Mantecon Gutierrez in den Downhills immer wieder heran kam und in der vorletzten Runde sogar einen Vorsprung von 20 Sekunden herausfuhr. Doch Milatz gab nicht auf, fuhr wieder bis auf zehn Sekunden heran und dann hatte dann das Glück, dass beim Spanier etwas Luft aus dem Vorderreifen entwich. Er konnte nicht mehr agieren, wie er wollte und so konnte Milatz aufschließen und in seinem Windschatten auf die Zielgerade fahren. Dort schoss er am Spanier vorbei und fuhr in 1:53:42 Stunden zum Titel. Mantecon Gutierrez blieb eine Sekunde zurück Silber.
Ralph Näf hatte zwischenzeitlich über eine Minute Rückstand auf Milatz, kam noch mal bis auf 15 Sekunden heran, konnte die beiden Führenden aber nicht mehr gefährden. Er wurde mit 21 Sekunden Rückstand Dritter.
Milatz war der einzige deutsche Starter in Moskau. Sein Erfolg wird dadurch aufgewertet, dass Olympiasieger Julien Absalon mit 2:56 Minuten Rückstand und Weltmeister Jaroslav Kulhavy mit 4:11 Minuten Rückstand auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel kamen.