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Michael Teuer beim Training. Foto: privat
20.05.2009 09:58
Michael Teuber fährt das Race Across America

Dietenhausen (rad-net) - Michael Teuber wird in diesem Jahr als erster Paralympic-Sportler beim Extrem-Rennen Race Across America (RAAM) starten. Das teilte der 41-Jährige jetzt mit. Teuber, mehrfacher Weltmeister sowie dreifacher Goldmedaillengewinner bei den Paralympics von Athen und Peking, startet gemeinsam mit Extremsport-Legende Hubert Schwarz. Der Startschuss für das Rennen fällt am 20. Juni in Los Angeles. Von dort nimmt Teuber die fast 5000 Kilometer lange Strecke gemeinsam mit Schwarz sowie Dirk Zinnecker und Eberhard Wagemann in Angriff.

Der 54-jährige Hubert Schwarz kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück. 1991 war der Extremsportler aus Roth der erste Deutsche, der das RAAM erfolgreich bewältigt hat. Das Race Across America, das in diesem Jahr über 3000 Meilen von Oceanside in Kalifornien nach Annapolis in Maryland führt, wird nonstop gefahren. Die Rennfahrer teilen sich entlang der exakt definierten Route ihre Schlafpausen selbst ein und versuchen, schnellstmöglich das Ziel an der Ostküste zu erreichen – bei einem Zeitlimit von neun Tagen. Dieser Rhythmus stellt höchste Anforderungen an Ausdauer, mentale Stärke, Renntaktik und Logistik. Als Team werden sich Teuber, Schwarz, Zinnecker und Wagemann im Sattel abwechseln und täglich jeweils bis zu 200 Kilometer zurücklegen. Die zehnköpfige Crew in Begleitfahrzeug und Wohnmobil sorgt dafür, dass diese Wechsel reibungslos funktionieren, dass sich die Sportler während ihrer Ruhepausen optimal erholen und dass der gesamte Tross rund um die Uhr in Schwung bleibt.

Zu den großen Hürden des RAAM zählen die mitunter extremen Witterungseinflüsse und die zermürbend lange Distanz, die von jedem Teammitglied ein hohes Maß an Konzentration, Motivation und Leistungsbereitschaft erfordert. Die Strecke führt durch Wüstengegenden, über Pässe der Rocky Mountains und durch die oft konturlosen Weiten des Mittleren Westens. Der Wechsel der Landschaften und Klimazonen macht aber auch den besonderen Reiz dieses Rennens aus.

Michael Teuber zählt zu den Aushängeschildern des Behindertensports in Deutschland. Seine Leistungen sind mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt worden: Silbernes Lorbeerblatt, Behindertensportler des Jahres, Laureus-Sportbotschafter, Paralympischer Botschafter. Der Familienvater, der 1987 bei einem Autounfall eine inkomplette Querschnittslähmung erlitt und ein Leben im Rollstuhl vor Augen hatte, wird aber nicht müde, seine persönlichen sportlichen Grenzen zu suchen und zu überschreiten. «Das RAAM ist die ultimative Herausforderung im Ausdauersport. Es soll zu einem weiteren Meilenstein – nicht nur meiner Sportlerkarriere – sondern meines Lebens werden. Mein Weg aus dem Rollstuhl zeigt, dass man auch schwere Lebenskrisen und Schicksalsschläge überwinden kann – man darf nur niemals aufgeben. Und das  RAAM ist dafür die perfekte Metapher», so Teuber.

Für Hubert Schwarz hat «dieses Rennen einfach einen unvergleichlichen Reiz. Da ist zum einen die sportliche Herausforderung. Aber wichtiger ist mir, die anderen im Team mit meiner Erfahrung zu unterstützen. Ganz besonders freue ich mich darauf, mit Michael Teuber das RAAM zu erleben und ein Beispiel zu geben: Wir sind nämlich gemeinsam der Überzeugung, dass man mit Willen, Leidenschaft und Mut viel mehr erreichen kann, als einem andere zutrauen».

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