Apeldoorn (rad-net) - Pünktlich zu den Weltmeisterschaften in Apeldoorn ist Max Levy wieder fit. Nach einer Schlüsselbeinfraktur bei der Europameisterschaft im November musste sich der Weltmeister im Winter zuerst durch die Reha-Maßnahmen kämpfen, um bei den morgen beginnenden Titelkämpfen wieder angreifen zu können. Unterstützt wurde der 23-jährige Berliner, der auf Medaillen im Teamsprint und im Keirin hofft, dabei von der Eliteförderung der Deutschen Sporthilfe. «Die Deutsche Sporthilfe ist mein größter Sponsor. Ich habe vor, nach der WM auch ein paar Sponsoren für die Sporthilfe zu finden. Als ersten Schritt in diese Richtung bin ich selber Sponsor geworden und habe erst vor kurzem mein Startpaket bekommen», so Levy, der sich für drei Euro im Monat an der Sporthilfe-Kampagne «Dein Name für Deutschland» beteiligt.
Levy hat sich mit seinen unzähligen Erfolgen immer wieder für die Förderung empfohlen: Olympiabronze, zweimal WM-Gold sowie fünf Junioren-Weltmeistertitel hat er in seiner Karriere gesammelt «Mir wurde in vielen Dingen geholfen, das fing damals mit der Internatsförderung an, ging über die Auszeichnung zum ‚Juniorsportler des Jahres’ 2005, auf die ich sehr stolz bin. Und nun bin ich in der Eliteförderung.» Nun soll ihn bei den Weltmeisterschaften in Apeldoorn auch die Titanplatte in seiner Schulter nicht daran hindern, die Liste seiner Erfolge fortzusetzen.
Seine Lieblingsdisziplin Keirin wird auch als «Kampfsprint» bezeichnet. Dies stört den aktuell erfolgreichsten deutschen Bahnradfahrer wenig. Bei der aus Japan stammenden Bahnrad-Disziplin geht es bekannt ruppig zu. «Es ist eine prickelnde Geschichte. Es kommt zu Positionskämpfen. Man berührt sich. Mal gehen die Ellbogen raus. Dann brauchst Du den Killerinstinkt, die richtige Lücke zu erkennen, um dann blitzschnell in sie rein zu stoßen», so Levy.
Gelegentliche Stürze gehören dazu – das musste auch Levy erleben: Im Keirin-Halbfinale der Europameisterschaften zog er sich die Fraktur des Schlüsselbeins zu, als er bei gut 75 Kilometern pro Stunde auf das Bahn-Oval krachte. Ein Kontrahent hatte einen Schlenker zu viel gemacht. Angst hat er dennoch keine: «Dann brauchst Du gar nicht mitfahren. Ich bin in meiner Karriere selten gestürzt. Aber wenn, dann richtig. 2009 wurde ich gar mit gebrochener Hand Europameister. Ich habe kein Problem, mir Bilder vom Sturz anzusehen. Man muss sich damit auseinander setzen.»
Einen Tag nach dem Sturz in November wurde Levy operiert, «das Schlüsselbein mit einer Titanplatte und acht Schrauben fixiert. Da der Bruch kompliziert war, bleibt die Platte eine ganze Weile drin. Ich plane, sie erst nach den Olympischen Spielen 2012 entfernen zu lassen.» Die Rückkehr auf die Bahn hat die Sporthilfe maßgeblich gefördert. «Die Reha wurde mir von der Sporthilfe finanziert. Das war wichtig, um schnell zurück zu kommen. Sie fand fünf Wochen nach dem Sturz statt, dabei konnte ich wieder Vertrauen in meinen Körper gewinnen.»