Leipzig/Valkenburg (dapd) - Im neuen Gewand und nach 18 Jahren Pause findet wieder ein Teamzeitfahren bei der Straßenrad-WM statt. Am Sonntag werden die Mannschaften auf die 53,2 Kilometer lange Strecke von Sittard in das WM-Städtchen Valkenburg geschickt. Ob es für die niederländische Equipe Rabobank zum Heim-Erfolg reicht, ist zu bezweifeln. Der Sieger dürfte eher im englischsprachigen Raum beheimatet sein.
Die US-Teams BMC und Garmin, die Australier von Orica sowie der britische Sky-Express gehen neben dem von Weltmeister Tony Martin angeführten Omega-Pharma-Rennstall als Favoriten in das Rennen. Teilweise haben die stärksten Zeitfahrer der Mannschaften auf die Vuelta verzichtet, um sich gezielt auf die WM vorzubereiten. Der Luxemburger Mannschaft RadioShack mit Andreas Klöden und Jens Voigt dürften wie Rabobank eher Außenseiterchancen eingeräumt werden.
Bei den Weltmeisterschaften 1994 stand das Teamzeitfahren zuletzt im Programm. Damals noch als klassischer Straßenvierer über 100 Kilometer. In Agrigent/Italien gewann das deutsche Quartett mit Ralf Grabsch, Uwe Peschel, Michael Rich und Jan Schaffrath hinter Italien und Frankreich Bronze.
Im neuen Konzept fällt die Aufstellung nach Nation weg, dafür dürfen die Profi-Mannschaften mit je sechs Fahrern antreten. «Ich finde das gut. Das gibt den Teams und deren Sponsoren die Chance, sich im Rahmen einer WM zu präsentieren. Außerdem kennt man die eigenen Teamkollegen aus den gemeinsamen Rennen sehr gut, und man ist daher sehr gut eingespielt», sagt Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin über die neue Variante.
In den Frauen-Teams, die 34,2 Kilometer bewältigen müssen, haben gleich mehrere deutsche Fahrerinnen die Chance auf eine Medaille. Weltmeisterin Judith Arndt hofft darauf, mit Orica die übermächtige Lululemon-Mannschaft mit Charlotte Becker, Trixi Worrack, Ina Teutenberg und Lisa Brennauer vom Thron zu stoßen.