Contres (dpa) - Tony Martin, die große deutsche Entdeckung der vergangenen Tour de France, hat knapp einen Etappensieg bei der Fernfahrt Paris-Nizza verpasst.
Der Radprofi aus Eschborn attackierte 1000 Meter vor dem Ziel der ersten Etappe in Contres, wurde aber kurz vor dem Zielstrich eingeholt. Der Neuseeländer Greg Henderson sicherte sich den Tagessieg nach 202 Kilometern vor dem Slowenen Greg Bole. Martin wurde Neunter.
Der zweifache Cross-Weltmeister Lars Boom aus den Niederlanden, der am Vortag zum Auftakt überraschend den Prolog mit drei Sekunden Vorsprung vor Jens Voigt gewonnen hatte, verteidigte sein Gelbes Trikot. Er liegt jetzt fünf Sekunden vor Voigt. Topfavorit Alberto Contador stürzte 3,5 Kilometer vor dem Ziel und verlor Zeit. Der zweifache Toursieger aus Spanien schien den Zwischenfall aber unverletzt überstanden zu haben.
«Ich bin einfach mit dem Prolog nicht zurecht gekommen. Mein Knie hat mir keine Probleme gemacht», hatte Martin vor dem Start der ersten Etappe erklärt. Der Zeitfahr-Spezialist, der wegen einer Sehnen-Erkrankung sein Vorbereitungsprogramm drosseln musste, landete am Vortag nur auf Rang 65 und hätte diese Scharte durch einen Tageserfolg fast ausgewetzt.
Hinter den Kulissen gibt es bei der 68. Auflage Paris-Nizza wieder Ärger um die Zuständigkeiten bei den Doping-Kontrollen. Der Weltverband UCI führt bei den Kontrollen Regie. Aber die nationale Anti-Doping-Agentur AFLD hatte sich ausbedungen, eigene Doping-Nachforschungen zu betreiben und gegebenenfalls die französische Polizei einzuschalten. In Frankreich herrscht ein strenges Anti- Doping-Gesetz.