Bourg-en-Bresse (dpa) - Radprofi Tony Martin hat im Zeitfahren der Dauphiné-Rundfahrt seinen Meister gefunden. Der Brite Bradley Wiggins gewann den 53,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr und nahm dem zweitplatzierten Spezialisten Martin 34 Sekunden ab.
Damit baute der Mann im Gelben Trikot seinen Vorsprung an der Spitze des Gesamtklassements aus und steht vor seinem zweiten Dauphiné-Sieg in Serie. Die Entscheidung fällt am Sonntag - Martin liegt auf Rang zwei 38 Sekunden hinter Wiggins.
Der zweifache Bahn-Olympiasieger Wiggins, mit einem Minivorsprung von nur einer Sekunde vor Tour-de-France-Sieger Cadel Evans (Australien) ins Rennen gegangen, startete als Letzter auf die anspruchsvolle Strecke. Im Ziel war er mit Abstand der Schnellste und konnte sich zum Schluss sogar noch schonen. Chancenlos beim Stelldichein der großen Zeitfahrer war Evans, der 1:43 Minuten auf Wiggins verlor.
Zeitfahr-Weltmeister Martin hatte zuletzt das Zeitfahren und die Gesamtwertung der Belgien-Rundfahrt gewonnen und alle Konzentration auf den Kampf gegen die Uhr bei der Dauphiné gelegt. Aber gegen einen wie entfesselt fahrenden Wiggins hatte auch der Quick-Step-Profi an diesem Tag nichts auszurichten.
Der spindeldürre Brite, der im Frühjahr Paris-Nizza gewann und die Tour de Romandie in der Schweiz, gilt in dieser Verfassung als Superfavorit für die am 30. Juni in Lüttich startende Tour. Zudem ist Wiggins bei seinem Heimspiel natürlich ein heißer Kandidat auf Olympiagold in London.