Brüssel (rad-net) - Bisher hat nur eine WorldTour-Mannschaft ihre Startzusage für die Presidential Tour of Turkey 2017 gegeben. Die türkische Rundfahrt ist neu im WorldTour-Kalender des Weltradsportverbandes UCI. Lotto-Soudal wird, wie Teammanager Marc Sergeant jetzt gegenüber der belgischen Tageszeitung «Het Nieuwsblad» sagte, aus politischen Gründen nicht starten.
Im vergangenen Jahr war Lotto-Soudal noch eine von zwei WorldTour-Mannschaften die an dem Rennen teilnahmen. André Greipel konnte dort einen Etappensieg feiern. Aber Sergeant sagte nun, dass man im letzten Jahr schon Bedenken wegen dem brisanten politischen Klima hatte. «Im letzten Jahr gab es keine Zwischenfälle und es gab viel Aufmerksamkeit für die Sicherheit. Alle hundert Meter hat man einen Agenten gesehen», so Sergeant. «Aber seitdem ist viel passiert: Neue Angriffe, ein Putschversuch, ich habe gelesen, dass seitdem 10.000 Menschen verhaftet wurden.»
Auch das Team Quick-Step Floors um Rennfahrer wie Marcel Kittel hatte ursprünglich einen Start bei der Tour of Turkey geplant. «Im Oktober hatten wir die Tour of Turkey im Rennkalender», sagte Teammanager Patrick Lefevere. «Aber wir haben die Fahrer während des Trainingslagers im Dezember gefragt, wer fahren will. Aber es wollte niemand, wirklich niemand.»
Nach den UCI-Regeln ist die Teilnahme von WorldTour-Teams bei den Veranstaltungen des Kalenders obligatorisch, aber bei den zehn neuen WorldTour-Rennen ist die Teilnahme freiwillig - darunter die Tour of Turkey und Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt. Die neuen Rennen müssen jedoch mindestens zehn WorldTour-Teams an den Start bringen, sonst droht ihnen der Rausschmiss aus dem WorldTour-Kalender.