Glasgow (rad-net) - Auch am zweiten Tag des Bahn-Weltcups in Glasgow waren die deutschen Akteure erfolgreich unterwegs. Lucas Liß siegte im Omnium, Kristina Vogel holte sich die Goldmedaille im Sprint und Stefan Bötticher setzte sich im Keirin durch.
Liß machte seinen Sieg mit dem Gewinn des abschließenden 1000-Meter-Zeitfahrens in 1:02,768 Minuten perfekt, wodurch er sich vom dritten Gesamtplatz noch auf den ersten schieben konnte. Der 20-Jährige, der jüngst Europameister im Omnium wurde, hatte gestern schon zum Auftakt das Rundenrekordfahren für sich entschieden und wurde Punktefahren und Ausscheidungsfahren Neunter und Vierter. Mit einem siebten Platz in der Einerverfolgung startete Liß heute in die zweite Wettkampfhälfte. Im Scratchrennen erreichte Liß Platz acht. Zweiter in der Gesamtwertung wurde Weltmeister Glenn O'Shea aus Australien mit einem Punkt Rückstand auf den Deutschen, der Dritte, Unai Elorriaga Zubiaur aus Spanien, hatte fünf Punkte Rückstand.
Teamsprint-Olympiasiegerin Vogel setzte sich im Sprint-Finale in zwei von drei möglichen Läufen souverän gegen die Britin Jessica Varnish durch und holte nach Silber am Freitag im 500-Meter-Zeitfahren bereits ihre zweite Medaille. Die Erfurterin konnte sich in allen Runden deutlich gegen ihre Konkurrentinnen durchsetzen und hatte auch schon in der Qualifikation mit 11,100 Sekunden die schnellste Zeit gefahren. Im kleinen Finale um Bronze gewann Varnishs Landsfrau Rebecca James in drei Läufen gegen Wai Sze Lee aus Hongkong.
«Das ist umso bemerkenswerter, da sie derzeit voll in der Ausbildung bei der Bundespolzei steckt und das Training nur untergeordnet ist», lobte Bundestrainer Detlef Uibel seine Sportlerin.
In der ausverkauften Sir-Chris-Hoy-Arena sorgte Bötticher für den dritten Sieg des BDR des Tages. Der Breitenworbiser gewann vor dem Australier Peter Lewis und Takashi Sakamoto aus Japan. Favorit Jason Kenny aus Großbritannien stürzte 200 Meter vor dem Ziel. Bötticher hatte zuvor auch schon die Läufe in der ersten und zweiten Runde für sich entschieden. Der zweite deutsche Starter, Sebastian Döhrer, wurde im kleinen Finale um die Plätze sieben bis zwölf relegiert und letztendlich auf dem elften Platz geführt.
«Stefan fuhr sehr konzentriertre Läufe und agierte in allen Rennen von der Spitze. Im Finale konnte er der Angriff von Sprint-Olympiasieger Kenny eingangs der letzten Runde abfangen und führte auf der gegengeraden deutlich, als sich Kenny an seinem Hinterrad aufhängte und stürzte», so Uibel.
«Es ist erfreulich, dass sich vor allem unsere jungen Athletinnen und Athleten hier so durchsetzen konnten. Das ist eine Bestätigung für die gute Nachwuchsarbeit in unserem Verband», meinte Sportdirektor Patrick Moster.
Im Omnium der Frauen stürzte Mieke Kröger zu Beginn des Ausscheidungsfahren und musste ärztlich behandelt werden. Ob sie den Wettbewerb morgen fortsetzen kann, ist derzeit noch offen. Im Rundenrekordfahren war die junge Bielefelderin zuvor auf den zehnten Platz gefahren und wurde Fünfte im Punktefahren. Am Sonntag fallen noch drei Entscheidungen im Sprint der Männer sowie Keirin und Omnium der Frauen. Vor dem letzten Tag führt der BDR die Nationenwertung an.