Cali (dpa) - Das Ziel für die Bahnrad-WM in Cali ab Mittwoch ist klar formuliert. «Ich will im Keirin um Gold fahren», sagte Maximilian Levy. Nach WM-Silber 2012 und 2013 sowie Olympia-Silber 2012 möchte der 26-Jährige der Konkurrenz wie beim WM-Sieg 2009 das Hinterrad zeigen.
«Letztes Jahr habe ich mich selber geschlagen - das passiert mir nicht nochmal», ergänzte Levy und schickte eine Kampfansage an Titelverteidiger Jason Kenny. Bei der Europameisterschaft im Oktober konnte der Cottbuser den Briten bereits schlagen.
Unterstützung erhält Levy im Velodrom Alcides Nieto Patiño erstmals von seinem Vater, der seit 2010 als Lehrer für Geschichte und Sport an der deutschen Privatschule Colegio Andino in Bogotá arbeitet. «Wir hatten viele Jahre nicht so viel Kontakt. Ich freue mich auf seinen Besuch an der Bahn und werde nach der WM mit Stefan Bötticher noch nach Bogatá reisen», berichtete Levy.
Vor dem Urlaub gilt aber die volle Konzentration dem Sport. Außer im Keirin-Wettbewerb startet Levy im Teamsprint hinter René Enders (Erfurt) und Robert Förstemann (Gera) als Schlussmann. Der Cottbuser erhielt den Vorzug vor dem Chemnitzer Joachim Eilers, der im Dezember einen Weltrekord aufstellte. «Max ist in seinen Leistungen stabiler und konstanter», begründete Bundestrainer Detlef Uibel seine Wahl.
«Unser Ziel kann im Teamsprint nur Gold sein. Es wird aber sicher schwieriger als im Vorjahr und kein Selbstläufer», warnte Levy, der neben den Briten und Australiern auch wieder die Franzosen um Gregory Bauge auf der Rechnung hat. 2010, 2011 und 2013 reichte es für Levy & Co. jeweils zu WM-Gold.
Von einem dritten Start im nicht mehr olympischen 1000-Meter-Zeitfahren hält Uibel nichts. «Meine Grundphilosophie ist, dass jeder Sportler maximal zwei Disziplinen bestreiten sollte», sagte der Coach, obwohl Levy im Vorjahr den deutschen Zeitfahrtitel holte und im Dezember in 57,949 Sekunden die interne Qualifikation für sich mit deutschem Rekord entschied.
«Ich denke, hier wird mir eine sichere Medaille genommen. Das ist schon sehr ärgerlich, weil ich in der Vorbereitung viel in diese Disziplin investiert habe», reagierte Levy verärgert. Das gewonnene Stehvermögen kann aber ganz sicher auch im Keirin und Teamsprint helfen - im besten Fall zu zweimal Gold. Vater Ralf an der Bande würde es ganz sicher freuen - und die Briten ärgern.