Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) kämpft international wieder um die Rückkehr in die Spitzengruppe. Man befinde sich derzeit nur in der ersten Verfolgergruppe, so das Ergebnis der Diagnose des BDR-Diagnosetrainers Dr. Peter Müller zum Niveau des Radsports in Deutschland, die Müller vor dem Verbandsrat in Frankfurt vorstellte. «Es sind aber die Voraussetzungen vorhanden, wieder zur Spitze aufzuschließen», so Müller in der Vorstellung seiner Studie.
Die Zielsetzungen für die Olympischen Spiele 2012 in London sind auf Grundlage der Leistungsanalyse aber realistisch, so das Fazit des Vortrages vor dem Verbandsrat. Gleichzeitig mahnte Müller aber weitere Anstrengungen an: «Die Qualität der verschiedensten Trainingsmaßnahmen muss noch weiter verbessert werden», so der Diagnosetrainer. Außerdem gelte es, die Talentsuche und die leistungssportliche Betreuung der Aktiven zu intensivieren, um auch langfristig den Nachwuchs zu sichern.
Eine Chance sieht das Gremium hier im Ausbau von Ganztagsschulen. Hier ergäben sich beispielsweise durch Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen Möglichkeiten, Kinder oder Jugendliche an Rad-Aktivitäten heranzuführen oder auch für den Leistungssport zu gewinnen. Hier müssten potentielle Chancen genutzt werden, so das Fazit der Teilnehmer des Verbandsrates.
Für Rudolf Scharping, Präsident des BDR, war das Jahr 2009 «ein gutes für den Radsport». Das, so Scharping, «belegen die sportlichen Erfolge bei den Bahn-Weltcups, bei der Hallen-Weltmeisterschaft, im Bereich Mountainbike und auch auf der Straße, obwohl die Medaillenausbeute gegenüber dem Rekordjahr 2008 eher gering ausfällt. Aber unsere Sportlerinnen und Sportler haben unseren Sport sehr gut vertreten.» Für die Zukunft sieht der Radsport-Präsident die Weichen gestellt. «Es gibt langfristig wirksame gesellschaftliche Entwicklungen wie den demographischen Wandel oder die wachsende Zahl von Ganztagsschulen. Das macht Jugendarbeit, Nachwuchsgewinnung und auch die Zusammenarbeit mit den Landesverbänden noch wichtiger. Dem tragen wir mit unseren Beschlüssen auch Rechnung.»