Berlin (rad-net) - Der Berliner Lokalmatador Marcel Kalz hat zusammen mit seinem Partner Leif Lampater die 104. Austragung des Berliner Sechstagerennens gewonnen. Die Deutschen Madison-Meister verwiesen mit einer Runde Vorsprung ihre härtesten Widersacher, den spanischen Weltmeister David Muntaner und den belgischen Vorjahressieger Kenny De Ketele, auf Rang zwei. Dritte wurden die Dänen Alex Rasmussen und Marc Hester, ebenfalls mit einer Runde Rückstand.
«Sechs tolle Tage lang haben wir mit unseren treuen Zuschauern und erstklassigen Rennfahrern ein rauschendes Radsportfest gefeiert. Der Zuspruch des Publikums ist ein klares Bekenntnis zum Berliner Sechstagerennen und für uns ein großes Kompliment und Motivation zugleich», zeigte sich Veranstalter Reiner Schnorfeil zufrieden. Über 73.500 Zuschauer sahen an den sechs Tagen die verschiedenen Wettbewerbe im Velodrom an der Landsberger Allee.
Leif Lampater und Marcel Kalz waren mit zwei Runden Vorsprung in die letzte und alles entscheidende Jagd gegangen. Insbesondere das Weltmeister-Duo Muntaner/De Ketele setzte am Finaltag alles auf eine Karte, machte von Beginn an Druck und schafften es auch, eine Runde gutzumachen. Doch Kalz/Lampater waren stets wachsam und ließen ihre Rivalen daraufhin nicht mehr aus dem Feld herausfahren. Auf den letzten Runden gingen sie schließlich auch auf Nummer sicher und griffen selbst aus dem Feld heraus an. Bereits eine Runde vor Schluss konnten Kalz/Lampater sich ihres Sieges sicher sein und genossen jubelnd die Schlussrunde.
«Wir hatten zwar einen großen Vorsprung, aber wir konnten uns nicht sicher sein. Daher sind wir die Finaljagd offensiv angegangen und von vorne gefahren, um das Rennen zu kontrollieren», freute sich Leif Lampater. Und Marcel Kalz ergänzte: «Es ist unglaublich, vor diesem Berliner Publikum gewonnen zu haben, das uns jeden Tag so toll unterstützt hat.»
«In den letzten sechs Tagen haben wir hervorragenden Sport mit einem spannenden Finale gesehen. Ob Sechstagefahrer, Frauen, Sprinter oder Steher, alle haben sich von ihrer besten Seite gezeigt», zog Dieter Stein, der Sportliche Leiter des Sechstagerennens und Landesverbandstrainer des Berliner Radsportverbandes am frühen Mittwochmorgen ein positives Resümee. «Ganz besonders freue ich mich, dass wir den Nachwuchs erfolgreich ins Hauptprogramm integrieren konnten.» Auf Rang acht landeten die beiden jungen Berliner Nachwuchsfahrer Sebastian Wotschke und Hans Pirius.
Auch die Steher trugen am letzten Abend im «Weltpokal der Steher» ihr Finale aus. Europameister Mario Birrer sicherte sich mit Helmut Baur den Gesamtsieg vor Stefan Schäfer/Peter Bäuerlein und Robert Retschke/Holger Ehnert.
Bei den Sprintern ließ sich Maximilian Levy den Gesamtsieg nicht mehr nehmen und revanchierte sich damit für seine knappe Niederlage im vergangenen Jahr gegen Robert Förstemann, der bei der diesjährigen Auflage des Sechstagerennens verletzungsbedingt nicht teilnehmen konnte. Levy unterstrich vom ersten Tag an seine Ambitionen auf den Gesamtsieg und ließ seinen Konkurrenten keine Chance. In der Endabrechnung konnte der sympathische Cottbuser 95 Punkte sammeln, Erik Balzer folgt mit 89 Zählern auf dem zweiten Rang. Dritter wurde der Tscheche Pavel Kelemen schon mit großem Rückstand – er hatte 60 Punkte auf seinem Konto.
Bereits am Wochenende waren die Wettbewerbe der Frauen um den Ladies Cup und der UIV Talents Cup entschieden worden.
Im kommenden Jahr findet die 105. Ausgabe vom 28. Januar bis 2. Februar statt.