San Diego (dpa) - Der frühere Radprofi Floyd Landis, dem wegen Dopings der Tour-de-France-Sieg 2006 aberkannt wurde, hat vor Gericht die Veruntreuung von Fan-Spenden zugegeben und sich zur Rückzahlung verpflichtet.
Der Amerikaner will nach dem Prozess am Freitag nun gut 478 000 Dollar an seine früheren Unterstützer zurückgeben. Der 36-Jährige hatte Doping zunächst bestritten und Geld gesammelt, um seine Prozesskosten zu finanzieren. Später räumte er allerdings Verstöße ein und bezichtigte auch den siebenmaligen Tour-de-France-Gewinner und Ex-Teamkollegen Lance Armstrong des Dopings.
Armstrong hatte am Donnerstag erklärt, sich nicht mehr gegen Dopingvorwürfe zur Wehr setzen zu wollen und akzeptierte eine lebenslange Sperre durch die US-Anti-Doping-Agentur (USADA). Die im Fall Landis zuständige Staatsanwaltschaft erklärte, es sei Zufall, dass der Prozess vor einem Gericht in San Diego direkt am folgenden Tag stattgefunden habe.
In einer Übereinkunft mit den Strafverfolgern hatte Landis Fehlverhalten zugegeben, obwohl er auf nicht schuldig plädierte. Im Gegenzug sollen die Vorwürfe nach drei Jahren fallengelassen werden, sollte Landis die Gelder zurückzahlen. Er hatte nach der Aberkennung seines Tour-de-France-Sieges den Floyd-Fairness-Fond ins Leben gerufen und aus insgesamt 1765 Quellen Spenden gesammelt. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, Tausende von Menschen belogen zu haben. Landis hatte Doping schließlich zugegeben.