Berlin (dpa) - Bahnrad-Doppelolympiasiegerin Kristina Vogel kann die Kritik über die zögerliche Haltung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zur Verschiebung der Sommerspiele nicht nachvollziehen.
«Ich finde es gut, dass sich die Leute Zeit genommen haben. In manchen Sachfragen kann man nicht gleich ja oder nein sagen», sagte die 29-Jährige dem Sender Sky Sport News HD. Die Erfurterin, die nach einem Trainingssturz querschnittsgelähmt ist, wäre selbst als Trainerin und TV-Expertin in diesem Jahr in Tokio vor Ort gewesen.
Vogel betonte, dass allen klar war, dass die Spiele «so nicht gehalten werden konnten. Wir wollen Spiele, die magisch sind. Das hätte man dieses Jahr nicht haben können.» Dass die späte Entscheidung über die Verschiebung erst in dieser Woche erfolgte, begründete die frühere Weltklasse-Athletin mit den Problemen, die eine Verschiebung nach sich ziehe. Als Beispiel nannte Vogel die Situation des Olympischen Dorfes. Die 44 Hektar große Anlage sollte nach den Olympischen und Paralympischen Spielen als Wohnanlage genutzt werden: «Jetzt muss man sich Gedanken machen, wo 12.000 Leute im nächsten Jahr untergebracht werden.»
Vogel, die aufgrund ihrer Lähmung zur Risikogruppe gehört und derzeit in freiwilliger Quarantäne lebt, hofft nun auf schnelle Entscheidungen des IOC für die Spiele im kommenden Jahr, damit die Sportler ihr Training auf den Höhepunkt einstellen können. «Wir alle wollen gute Olympische Spiele. Die werden wir jetzt haben.»
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