Nizza (dpa/rad-net) - Sergio Luis Henao (Sky) hat die 75. Auflage der Rad-Fernfahrt Paris-Nizza mit einem hauchdünnen Zwei-Sekunden-Vorsprung gewonnen. Im Finale wehrte der Radprofi aus Kolumbien den vehementen Angriff des Spaniers Alberto Contador (Trek-Segafredo) ab, der im Ziel knapp geschlagen unglücklicher Zweiter wurde.
Die letzten 15 Kilometer bergab vom Col d'Eze wurden zu einem Sekunden-Krimi. Henao, der als zweiter Kolumbianer nach Carlos Betancur (2014) die Traditionsfahrt gewann, zehrte von einem 31-Sekunden-Vorsprung auf Contador, der im Ziel fast aufgebraucht war. Die letzte Etappe am Sonntag gewann der Spanier David de la Cruz (Quick-Step Floors) nach 115 Kilometern vor Contador, der im Vorjahr vom Briten Geraint Thomas (Sky) um vier Sekunden geschlagen worden war.
Henao hatte sich das Gelbe Trikot am Samstag geholt. Der Kolumbianer hatte den Franzosen Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) beim Tagessieg des Australiers Richie Porte (BMC) von der Spitze verdrängt.
Interessierter Zuschauer am Straßenrand war der gerade aus dem Höhentrainingslager zurückgekehrte dreimalige Toursieger Chris Froome. Der Brite will bei der am 1. Juli in Düsseldorf startenden Frankreich-Rundfahrt seinen vierten Sieg.
Auch die deutschen Radprofis waren bei Paris-Nizza erfolgreich. Der gebürtige Rostocker André Greipel (Lotto-Soudal) gewann eine Etappe. Für John Degenkolb (Trek-Segafredo), der zweimal aufs Podium fuhr, diente die Traditionsfahrt vor allem als Vorbereitung für den ersten Frühjahrs-Klassiker Mailand-Sanremo am 18. März. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Katusha-Alpecin) und Marcel Kittel (Quick-Step Floors), der am Sonntag nicht mehr antrat, gingen jedoch leer aus.