Wien (dpa) - Der nach seinem positiven Dopingtest 2008 zurückgetretene Radprofi Bernhard Kohl hält einen Tour-de-France-Sieg ohne Doping für «nicht möglich».
Diese Meinung vertrat der ehemalige Profi des Gerolsteiner-Teams, der indirekt auch Alberto Contador des Dopings verdächtigte, auf der US-Internetseite «Fanhouse.com». Kohl kritisierte die Doping-Kontrolleure. «Ich wurde in meiner Karriere 200 Mal getestet. 100 Mal hatte ich Drogen in meinem Körper. Einmal wurde ich erwischt, 99 Mal nicht.» Die Fahrer würden denken, sie entkämen den Fahndern, «weil es meist der Fall ist», sagte der Österreicher der »New York Times».
Indirekt verdächtigte Kohl auch den vorerst wegen Clenbuterol- Dopings suspendierten Spanier Contador. «Floyd Landis gewann die Tour mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 Kilometern - und er war gedopt. In diesem Jahr gewann Contador mit dem selben Stundenmittel.» Der Spanier hat alle Vorwürfe bestritten und fühlt sich unschuldig.
Kohl hatte bei der Tour 2008 den dritten Rang und belegt und das Bergtrikot geholt. Nach seinem Dopinggeständnis im Anschluss an seinen positiven Test auf CERA nach der Tour waren seine Resultate gestrichen worden.