Heubach (rad-net) - Annika Langvad (Specialized) hat ihre aktuell prächtige Form auch in Heubach unter Beweis gestellt. Die Marathon-Weltmeisterin hielt sich nicht lange mit ihrer Konkurrenz auf. «Ich wollte mein eigenes Rennen fahren. Das ist mir auch gelungen. So war ich nicht in Überholmanöver verwickelt und konnte meine Linien und mein Rhythmus fahren», erklärte die Dänin, nachdem sie 1:34 Minuten vor Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) das Rennen beendet hatte.
«BiketheRock, das liegt mir einfach, egal bei welchem Wetter,» meinte die jetzt dreifache Heubach-Siegerin noch.
Hinter ihr entwickelte sich zwischen der Österreicherin Lisi Osl (Ghost Factory Racing) und Dahle-Flesjaa ein interessantes Duell. Osl war im Anstieg etwas schneller, doch die Norwegerin konnte im Downhill dreimal wieder aufschließen. «Mir ist es in der vierten Runde dann gelungen oben vor Lisi in den Downhill zu gehen und den Vorsprung, den ich heraus gefahren habe, den konnte sie bis oben nicht mehr schließen», erzählte Dahle-Flesjaa.
«Annika war eine Klasse für sich, mir ging es heute auch nicht so optimal, aber ich habe so ein Rennen für die Vorbereitung auf die Marathon-EM nächste Woche in Singen gebraucht,» meinte die 42-Jährige.
Lisi Osl war etwas skeptisch ins Rennen gegangen. «Vom Haiming habe ich mich nicht so gut erholt, deshalb hatte ich gemischte Gefühle. Umso erstaunlicher, dass ich mir mit Gunn-Rita so einen tollen Fight liefern konnte,» erklärte Osl, die mit 2:11 Minuten Rückstand das Ziel als Dritte erreichte.
Weitere 3:11 Minuten zurück erreichte die Deutsche Meisterin Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) als Vierte das Ziel. «Das Gefühl war noch nicht so wie es sein muss. Ich bin nach den letzten Wochen ohne Selbstvertrauen ins Rennen und bin jetzt froh, dass es wenigstens so gut ging. In der letzten Abfahrt hatte ich noch Plattfuß, aber es hat super Spaß gemacht in dem Matsch», kommentierte Morath, die noch 34 Sekunden auf die Niederländerin Anne Terpstra (Habitat MTB Team) ins Ziel rettete.
Sofia Wiedenroth (AMG Rotwild) wurde Neunte (+10:21) und war damit hinter der Dänin Malene Degn (6., +6:40) die zweitbeste U23-Fahrerin im Feld.
Juniorinnen: Saier auf Rang vier
Weltmeisterin Nicole Koller aus der Schweiz dominierte das Rennen der Juniorinnen von Beginn an. Die TowerSports Fahrerin konnte sich in der ersten Runde lösen und ihren Vorsprung nach und nach ausbauen. So duellierte sie sich eher mit den zeitgleich fahrenden Elite Damen als mit ihren Konkurrentinnen und konnte so das Tempo in der letzten Runde etwas rausnehmen. Koller kam mit einem Vorsprung von 1:07 Minuten vor Evie Richards (British National Team) und Sina Frei (jb Felt Team) ins Ziel.
«Es läuft super zur Zeit,» sagte sie nach ihrem dritten Saisonsieg.
Die Britin Richards und die Schweizerin Frei sprinteten über die Ziellinie, ihre Platzierungen konnten dank eines Foto-Finish entschieden werden. «Wir duellierten uns schon die ganze Zeit», so Richards, «am Ende kam Sina noch ganz schön nah ran aber ich konnte meinen Platz noch retten». Frei war mit ihrem dritten Platz durchaus zufrieden. «Evie ist nach dem Anstieg weggefahren, zwar konnte ich im Downhill noch aufschließen, aber überholen geht da nicht mehr», so die Schweizerin.
Anna Saier vom Lexware Mountainbike Team konnte erneut ihre Stärke beweisen. Wie bereits in Montichiari, als sie sich gegen die ältere Antonia Daubermann behaupten konnte und sich die WM Norm sicherte, arbeitete sich Saier Runde für Runde nach vorn. Am Ende stand Saier auf Rang vier, sie ließ die Österreicherin Katja Neuner (Fischer-BMC ) und die Jugend-Europameisterin von 2013, Martina Berta (Italien) hinter sich. «Das war perfekt, heut hat alles geklappt. Ich kann es gar nicht glauben», brachte die überglückliche Offenburgerin hervor.
Antonia Daubermann hatte am Start Probleme. «Vor mir ist eine Dänin rübergezogen und dann stand ich auf einmal im Gitter», so Daubermann. «Danach bin ich nicht mehr richtig ins Rennen gekommen, erst am Ende haben meine Beine so richtig aufgemacht». In der Abfahrt konnte sie noch einige Fahrerinnen einholen und so reichte es zu Rang neun vor Clarissa Mai (SC Hausach).
Mais Rennen verlief anders als Daubermanns: «Am Ende haben meine Beine zugemacht, und ich wurde noch von zwei Fahrerinnen überholt.»
Felicitas Geiger und Hannah Grobert waren mit den Plätzen 18 und 19 nicht zufrieden. Geiger klagte über wenig Druck in den Beinen. «Es wird jetzt aber auch Zeit für ein rennfreies Wochenende», so die Fahrerin des RV Viktoria Wombach. «Ich hatte jetzt vier große Rennen in Folge, da ist dann die Luft langsam raus.»
Hannah Grobert hat sich «einfach nicht gut gefühlt. Ich konnte irgendwie nicht alles geben.»
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