Camerino (dpa) - Andreas Klöden hat die Gesamtführung bei der Radfernfahrt Tirreno-Adriatico vor dem Schlusstag abgeben müssen.
Der Astana-Fahrer büßte auf der «Königsetappe» von Civitanova Marche nach Camerino über eine Minute auf den Tagessieger und neuen Spitzenreiter Michele Scarponi ein und verlor das Blaue Trikot nach nur einem Tag. Scarponi fuhr in einer hochkarätigen Fluchtgruppe dem Hauptfeld am schwersten Tagesanstieg auf und davon und steht vor dem größten Erfolg seiner Karriere. Im Sprint setzte sich der Profi vom Team Diquigiovanni nach 235 Kilometern vor Stefano Garzelli (Acqua Sapone) und Ivan Basso (Liquigas) durch.
Klöden musste nach seinem Triumph beim Einzelzeitfahren auch Garzelli in der Gesamtwertung vorbeiziehen lassen. Der frühere Telekom-Fahrer - in dieser Saison Teamkollege von Lance Armstrong - liegt mit über einer Minuten Rückstand nun auf Platz drei. Damit kann der Wahl-Schweizer seinen zweiten Erfolg bei dem Frühjahrsrennen nach 2007 abschreiben. Auf der flachen Schlussetappe werden am Dienstag kaum entscheidende Attacken möglich sein. Scarponi, der 2006 in die Doping-Affäre Fuentes verwickelt und nach einem Geständnis suspendiert worden war, wird seinen Spitzenplatz wohl verteidigen.
Die Entscheidung auf der vorletzten Etappe in der italienischen Region Marche fiel wie erwartet am 1455 Meter hohen Sasso Tetto, wo ein italienisches Quartett dem Feld um Klöden enteilte. Der nach einer einjährigen Dopingsperre zurückgekehrte Basso zog seine Landsleute Scarponi und Garzelli sowie seinen Liquigas-Teamkollegen Vincenzo Nibali mit und fuhr am schwierigen Anstieg den letztendlich entscheidenden Vorsprung heraus.