Calvi (dpa) - Tour-Auftaktsieger Marcel Kittel wünscht sich ein umfassendes Doping-Geständnis von Jan Ullrich.
Wenn er sich denn schon zu diesem Thema äußere, sollte Ullrich «endlich mal komplett reinen Tisch» machen und sich «ohne Abstriche zu seinen Fehlern» bekennen, sagte Kittel der «Süddeutschen Zeitung» und ergänzte: «Es kann doch eigentlich auch für ihn nur die beste Lösung sein, dass er so für sich mal seinen Frieden findet.»
Ullrich hatte eine Woche vor dem Start der 100. Frankreich-Rundfahrt in einem «Focus»-Interview Blutdoping beim spanischen Skandalarzt Eufemiano Fuentes gestanden und damit das bestätigt, was ihm ohnehin schon nachgewiesen und für das er bis zum 21. August 2013 gesperrt worden war. Zu seiner Zeit davor, insbesondere in der ersten Telekom-Ära, hatte der 39-Jährige keine Angaben gemacht. Für Kittel ist es «frustrierend, dass so ein Thema dann alles überlagert».
Dass die Anti-Doping-Kommission des französischen Senats ihren brisanten Bericht am 18. Juli, dem Tag der Königsetappe nach L'Alpe d'Huez, präsentieren will, gehöre laut Kittel «halt zur Vergangenheit des Radsports, und die muss leider aufgearbeitet werden, so weh's auch tut. Sonst kommen wir nicht voran».