Nun ist die Scheibenbremse zurück an Kittels Specialized-Maschine – denn die Diskussion in Abu Dhabi, an der sich neben Kittel und Doull auch der Repräsentant der Fahrergewerkschaft (CPA), Lotto-Soudal-Profi Adam Hansen beteiligte, hat bislang noch keinen Konsens hervorgebracht. Hansen hatte sich wie einige andere Profis, darunter auch Vuelta-Sieger Nairo Quintana (Movistar), auf Doulls Seite gestellt und eine vorläufige Verbannung von Scheibenbremsen aus dem Profi-Peloton gefordert.

Die CPA hatte außerdem in einem Statement darauf hingewiesen, dass die Scheiben an den Maschinen von Tom Boonen und Kittel, den bislang einzigen Testern unter den Profis, zwar abgerundet seien, jedoch keine Schutzhülle aufwiesen, die zusätzlich vor Verbrennungen schützen würde. Außerdem wurden einheitliche Testläufe gefordert, da auch die Mischung von Scheiben- und Felgenbremsen Gefahrenpotenzial berge.

«Oh ja, Scheibenbremsen. Ich denke, dass sie bei diesen Wetterbedingungen eine gute Wahl sind. Ich habe schon vorher gesagt, dass ich immer noch an das neue System glaube und davon voll überzeugt bin», verriet Kittel Journalisten gestern kurz vor dem Start der ersten Etappe in Bois-d'Arcy. Der in dieser Saison bereits vierfache Sieger beruft sich auf die noch gültige Erlaubnis des Weltradsportverbands (UCI), Scheibenbremsen in Rennen testen zu dürfen.

«Ich möchte diese Debatte eigentlich nicht mehr kommentieren, da sie momentan hauptsächlich von Journalisten geführt wird. Sorry, das ist nicht persönlich gemeint, aber in meinen Augen wurde diese Geschichte ganz schön aufgebläht. Ich möchte die Emotionen da lieber rauslassen. Ich glaube immer noch daran und habe zugestimmt, dass die UCI ermittelt, was in Abu Dhabi genau passiert ist. Testläufe sind immer noch erlaubt und ich werde weiterhin Scheibenbremsen benutzen», ergänzte Kittel.

Kittel verzichtet nach Sturz in Abu Dhabi auf Scheibenbremsen...