Monaco (rad-net) - Bahn-Olympiasiegerin Laura Kenny wurde für den Laureus World Sports Award, den «Sport-Oscar», in der Kategorie «Weltsportlerin des Jahres» nominiert. Mit Rachel Atherton steht noch eine weitere Radsportlerin auf der Nominierungsliste, die Downhill-Spezialistin kann sich in der Kategorie «Action-Sportler des Jahres» Hoffnungen machen.
Kenny gewann zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Rio im vergangenen Sommer, sie triumphierte im Omnium und in der Mannschaftsverfolgung - wie sie vier Jahre zuvor schon in London getan hatte. Damit hat sie jetzt vier Olympia-Goldmedaillen in ihrer Sammlung und ist damit Großbritanniens erfolgreichste Olympionikin. Zu Beginn des Jahres 2016 hatte sie schon sie zwei Weltmeistertitel gewonnen, im Omnium und Scratch. «Es ist eine Ehre, für den Laureus Sports Award nominiert zu sein», schrieb Kenny auf Twitter.
Atherton war in der vergangenen Saison die dominierende Downhill-Fahrerin schlechthin. Sie gewann alle sieben Läufe des Downhill-Weltcups 2016 und insgesamt den 13. in Folge. Zudem feierte sie den vierten WM-Titel in der Disziplin. «Das ist absolut eine große Ehre für den Laureus Sports Award nominiert zu sein - neben meinen Helden wie John John Florence und Chloe Kim. Wow!», freute sich die 29-Jährige.
In jeder Kategorie werden sechs Sportlerinnen beziehungsweise Sportler nominiert. Laura Kenny hat starke Konkurrenz. Nominiert sind auch die deutschen Tennisspielerin und Weltranglistenerste Angelique Kerber, Turnerin Simone Biles, die viermal Gold in Rio holte, Sprinterin Allyson Felix, die ihr sechstes Olympia-Gold gewann, die vierfache Olympiasiegerin und zweifache Weltrekordlerin in Rio, Schwimmerin Latie Ledecky, (alle USA) sowie Sprinterin Elaine Thompson (Jamaika), die in Rio Gold über 100 und 200 Meter holte.
Atherton tritt gegen die Surf-Weltmeister John John Florence und Tyler Wright, Snowboarder Chloe Kim, Skateboarder Pedro Barros und die erst 14-jährige Freestyle-Skifahrerin Kelly Sildaru, die die bisher jüngste Goldmedaillengewinnerin bei den Winter X-Games ist.
«Man weiß ja, in einem olympischen Jahr gibt es immer eine starke Gruppe von Nominierten und dieses Jahr zeigt sich das wieder», sagte Sean Fitzpatrick, Vorsitzender der Laureus Academy. «Was mich freut, ist, dass wir eine erstaunliche Mischung aus einigen der größten Namen im Sport haben, die auf höchster Ebene seit einem Jahrzehnt dabei sind, kombiniert mit einigen der aufregendsten neuen Gesichter.»
Bisher konnte noch kein Radsportler den Titel des «Weltsportler des Jahres» oder der «Weltsportlerin des Jahres» gewinnen. Lance Armstrong hatte ihn 2003 gewonnen, nachdem er seine vierte Tour de France in Folge siegreich beendet hatte, aber genauso wie seine Gelben Trikots wurde ihm auch der Award aberkannt, nachdem er des Dopings überführt worden war. Ihm wurde auch der Laureus Award des «Comeback des Jahres» weggenommen, den er erhalten hatte, als er 2000 zum ersten Mal nach seiner Krebserkrankung die Tour gewonnen hatte. Nur ein Radsportler konnte bisher einen Laureus Award gewinnen: BMX-Fahrer Jamie Bestwick wurde 2014 in Kategorie «Action-Sportler des Jahres» ausgezeichnet.
Die Sieger werden am 14. Februar in Monaco bekanntgegeben.