Apeldoorn (rad-net/dpa) - Tara Whitten aus Kanada hat bei der Bahn-WM der Radsportler in Apeldoorn zum zweiten Mal nach 2010 den Titel im Omnium gewonnen. Der Mehrkampf aus sechs Disziplinen steht bei den Olympischen Spielen 2012 erstmals im Programm. Silber ging an Sarah Hammer aus den USA, Bronze holte die Niederländerin Kirsten Wild. Lisa Brennauer aus Durach erreichte Platz 14.
«So gut es in Manchester lief, so ernüchternd war es hier in Apeldoorn», sagte Bundestrainer Thomas Liese. Beim letzten Weltcup in Manchester hatte Lisa Brennauer den vierten Platz belegt und Hoffnungen auf eine Top-Platzierung geschürt. Liese wollte seinem Schützling aber keinen Vorwurf machen: «Es war erst ihr zweites Omnium und mit ihren 20 Jahren wird sie noch genügend Erfahrung sammeln. Sie hat das Zeug zu den Top Acht.»
Das Keirinrennen der Frauen beendete Kristina Vogel auf Rang zehn. Als Vierte der zweiten Runde hatte sie den Sprung in den Lauf um Platz 1 bis 6 zuvor verpasst. «Mein Minimalziel war das große Finale. Deshalb bin ich natürlich enttäuscht. Ich bin aber noch jung und halte den Kopf hoch. Nächstes Jahr wird es wieder besser», zog die 20-jährige Erfurterin ihr WM-Fazit.
Cameron Meyer und Leigh Howard verteidigten ihren Titel im Madison ebenfalls erfolgreich. Das Duo holte die siebte Gold-Medaille für Australien. Platz zwei belegten die Tschechen Martin Blaha/Jiri Hochmann, Bronze ging mit Rundenrückstand an die Niederländer Theo Bos und Peter Schep. Ralf Matzka aus Deißlingen und Robert Bengsch Berlin spielten keine Rolle und belegten Platz zwölf. Das Zweier-Mannschaftsfahren gehört in London nicht mehr zum Olympia-Programm.
BDR-Vizepräsident Udo Sprenger sprach zum Abschluss der Titelkämpfe aus deutscher Sicht von einer «WM mit Höhen, aber auch Tiefen.» Die jungen Sportler wie beispielsweise Joachim Eilers, Nikias Arndt oder Stefan Bötticher hätten sich sehr gut präsentiert, so Sprenger. «Im Hinblick auf die Olympia-Qualifikationen haben wir unsere Position gefestigt, auch beide Omnium-Wettbewerbe können wir nach wie vor erreichen. In der Mannschaftsverfolgung der Männer wird es schwer, aber auch hier müssen wir die Qualifikation für London 2012 noch nicht abschreiben.»