Kaprun (rad-net) - Jochen Käß hat sich den Sieg auf der extrem schnell gefahrenen Schlussetappe der Protective Bike Four Peaks gesichert. Der Centurion Vaude-Fahrer bewältigte die 75 Kilometer und 1955 Höhenmeter von Neukirchen am Großvenediger nach Kaprun in 2:46:55 Stunden und distanzierte damit Kristian Hynek (Tschechien) von Topeak Ergon und den Träger des Gelben Trikots Christoph Sauser (Schweiz) von Specialized Racing um wenige Sekunden.
Sauser, der die ersten drei Etappen der viertägigen Rundfahrt für sich entschieden hatte, verteidigte mit Platz drei seinen Vorjahrestitel souverän. Der amtierende Weltmeister benötigte für die Gesamtdistanz von Leogang ins heutige Ziel (273,45 km und 9212 Hm) 11:18:59 Stunden. Das Podium der Gesamtwertung rundeten die beiden Topeak Ergon-Athleten Hynek und Alban Lakata (Österreich) als Zweiter und Dritter ab.
«Ich bin sehr happy. Das ist ein sehr schöner Sieg. Etappenrennen liegen mir einfach. Heute ging es mir nicht um den Tagessieg, sondern um die Gesamtwertung. Also bin ich am Berg mein Tempo gefahren und in der Abfahrt flüssig, sodass ich wieder zu Hynek aufschließen konnte», erklärte Sauser, der erstmals auf der Tour in einem Anstieg abreißen lassen musste. Im Aufstieg zum letzten Berg, dem Maiskogel, hatte Markus Kaufmann attackiert und sich absetzen können. Im finalen Trail hinunter ins Ziel wurde der Centurion Vaude-Pilot, der wie im Vorjahr souverän die Bergwertung gewinnen konnte, von einem schleichenden Plattfuß auf Platz vier zurückgeworfen. Ein technisches Missgeschick, von dem letztlich sein heranstürmender Teamkollege Käß profitierte.
«Das war ein versöhnlicher Abschluss nach meinem persönlichen Tiefpunkt am zweiten Tag», sagte Käß, der sich auch über den Sieg von Centurion Vaude in der Mannschaftswertung freute: «Das war natürlich auch ein Ziel.» Die neueingeführte Enduro-Challenge, eine Trailwertung um das Grüne Trikot, dominierte auch heute wieder Karl Platt vom Team Bulls.
Bei den Damen triumphierte die ungeschlagene Österreicherin Petra Marchart-Robeischl vom RC Union Eindruck Sarleinsbach (3:27:53) vor der Deutschen Regina Genser von Craft-Rocky Mountain (3:32:34) und Cornelia Hug aus der Schweiz vom Tmeam CrazyVeloShop-Scott (3:33:11). «Ich hätte mir maximal ein Top-Fünf-Ergebnis erwartet. Ich wusste zwar, dass mir die langen Anstiege liegen, dass ich vier Tage ungeschlagen bleibe, ist aber ohne Worte», so Marchart-Robeischl.