Hafjell (rad-net) - Der Nürtinger Lexware-Fahrer Luca Schwarzbauer hat bei der Mountainbike-WM in Hafjell in Norwegen für die erste deutsche Medaille gesorgt. 38 Sekunden hinter Europameister Simon Andreassen und eine Sekunde hinter dem Kolumbianer Egan Bernal gewann der Deutsche U19-Meister Bronze.
Sein Reutlinger Teamkollege David Horvath wurde starker Fünfter (+1:19), der Wombacher Max Brandl nach Defekt in der letzten Runde noch 17. (+4:47).
Andreassen übernahm sofort das Kommando, setzte sich ab und baute seinen Vorsprung in überzeugender Manier auf rund zwei Minuten aus. Hinter ihm kämpften zuerst der Kolumbianer Bernal und Milan Vader um die Medaillen. Dann tauchte Horvath zehn Sekunden hinter dem Duo auf. Der Reutlinger konnte das Niveau aber nicht halten. «In Runde zwei war ich vielleicht ein bisschen zu schnell. Ich konnte das Tempo der beiden vor mir nicht halten», erzählte Horvath im Ziel.
Stattdessen kam Luca Schwarzbauer immer stärker auf. Er hatte zu Beginn des Rennens Probleme mit dem Sattel. Erst als er das fixiert hatte, lief es etwas besser für den EM-Zweiten. Der 17-Jährige schloss in der dritten Runde zu Horvath und ging an ihm vorbei.
Ende der vierten 4,1-Kilometer-Schleife fuhr er im langen Downhill vom höchsten Punkt 17 Sekunden schneller als Vader und Bernal und der Kampf um Silber war eröffnet. In der letzten Runde versuchte erst Vader wegzukommen, doch der Kolumbianer und der Schwabe kamen zurück und ließen den Niederländer stehen. Am letzten Anstieg ist Bernal der Stärkere, doch Schwarzbauer gelang es im Downhill zum Ziel die acht Sekunden Rückstand wieder aufzuholen.
Doch die Zielgerade war nach der letzten Fels-Passage zu kurz, um noch am Südamerikaner vorbei zu kommen. «Ich bin jetzt enttäuscht über Bronze, weil ich mich nicht sehr gut gefühlt habe. Der Sattel war nicht entscheidend, auch im Stehen ging es nicht sehr gut. Vermutlich habe ich mir vor der WM nicht genug Ruhe gegönnt. Es wäre heute viel mehr drin gewesen, wenn ich in Topform am Start gestanden hätte. Aber hätte, hätte, Farradkette. So ist es jetzt. Vielleicht kann ich mich heute Abend über Bronze freuen», erklärte Schwarzbauer.
Jubelnd fuhr David Horvath über die Ziellinie. «Alles hat wunderbar funktioniert. Mit Luca konnte ich nicht mitgehen, aber ich bin nicht eingebrochen. Insgeheim habe ich auf die Top-Fünf spekuliert und jetzt habe ich es geschafft. Ich bin super zu frieden», sagte der Deutsche Vize-Meister.
Pech hatte der Wombacher Max Brandl, der sich bis auf die achte Position nach vorne kämpfte und dann rund drei Kilometer vor dem Ziel mit einem Hinterrad-Defekt an der Technischen Zone anhalten musste. Das kostete ihn neun Plätze. «Schade, ich habe mich sehr gut gefühlt heute», sagte Brandl.