Berlin (dpa) - Nach überstandener Burnout-Erkrankung schmiedet Jan Ullrich Pläne für seine Zukunft als Amateur-Radfahrer. Der frühere Superstar, der eine Rückkehr zu den Profis ausschließt, will 2012 vermehrt Rennen bestreiten.
«Im nächsten Jahr will er wieder bei größeren Jedermann-Rennen an den Start gehen», sagte ein Sprecher seines Managements. «Er hat Spaß und es tut ihm gut.» Der Tour-de-France-Sieger von 1997 hatte sich nach seinem Rücktritt als Profi im Jahr 2007 in der Öffentlichkeit rar gemacht und im August des vergangenen Jahres öffentlich eine Burnout-Erkrankung eingestanden.
Sein erstes anspruchsvolles Rennen bestreitet der 37-Jährige am 28. August beim renommierten Ötztaler Radmarathon. Der Wahl-Schweizer trainiere seit Wochen für das Rennen, bei dem auf 238 Kilometern Länge mehr als 100 Kilometer zum Teil schwere Anstiege zu bewältigen sind, sagte der Sprecher. Ullrich fährt das Rennen aus wohltätigem Zweck zugunsten eines schwer kranken Kindes aus dem Ötztal.
Bereits am 22. August wird über Ullrich vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne verhandelt. Der Weltradsport-Verband UCI hatte im März 2010 gegen die Entscheidung des Schweizer Olympischen Komitees, den möglichen Dopingfall Ullrich einzustellen, vor dem CAS Einspruch erhoben. Dem Ex-Profi, der Doping bestreitet, war von der Bonner Staatsanwaltschaft nachgewiesen worden, Blut beim vermeintlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes gelagert zu haben.