Calpe (rad-net) - Fabio Jakobsen ist fünf Monate nach seinem Horrorsturz bei der Tour de Pologne auf dem Weg der Besserung. Der Niederländer befindet sich zurzeit im Trainingslager seiner Mannschaft Deceuninck-Quick Step in Spanien, von wo aus er jetzt eine Pressekonferenz gab. Dabei berichtete der Fahrer, dass er wieder trainiere und optimistisch sei, in dieser Saison sein Comeback zu feiern.
Jakobsen war im August bei der Tour de Pologne bei einem Zielsprint abgedrängt worden und in die Seitenbarrieren gekracht. Dabei brach sich der Fahrer mehrere Gesichtsknochen, verlor zehn Zähne und erlitt Prellungen an Schultern und Lunge. «Der Sturz und die Wochen danach waren die schlimmsten Erfahrungen meines Lebens, aber jetzt macht es mich extrem glücklich, wieder hier zu sein», erzählte der 24-Jährige bei seiner ersten Pressekonferenz nach dem Unfall am Mittwoch. Er könne aber noch nicht genau sagen, wann er sein Comeback geben werde, da noch eine weitere Operation ausstehe: «Das erste Datum, das ich Ihnen geben kann, ist im Februar, denn dann werde ich meine nächste Operation haben. [...] Falls diese gut verläuft, kann ich vielleicht zwei Monate später wieder Rennen fahren.»
Insgesamt betonte der Fahrer, was es für ihn bedeute, nach so langer Zeit wieder mit der Mannschaft trainieren zu können, die ihn während seiner Genesung massiv unterstützt habe: «All diese Menschen hier, besonders die anderen Fahrer, aber auch die Mitarbeiter haben mich unterstützt und waren sehr nett zu mir. Es ist extrem motivierend, zurück zu sein. [...] Ich unternehme Trainingsfahrten mit den Jungs. Aber ich nehme nicht an allen Einheiten teil und manchmal fahre ich auch Abkürzungen zum Hotel, aber insgesamt ist das Gefühl auf dem Rad in Ordnung.»
Während seiner Genesung haben sich die Strukturen im Team Deceuninck-Quick Step ein wenig verschoben. Mit dem Gewinn des Grünen Trikots bei der Tour de France hält die Mannschaft mit Sam Bennett den derzeitig stärksten Sprinter im Peloton, sowie durch die Neuverpflichtung von Mark Cavendish auch den aktiven Fahrer, mit den insgesamt meisten Etappensiegen bei der Frankreich-Rundfahrt. Diese neuen Gegebenheiten seien ein extra Motivationsfaktor, so Jakobsen: «Es ist eine sehr große Motivation, dass auch diese beiden mich unterstützen. Dieses Team ist wie eine Familie, wir verbringen Zeit miteinander und wir kümmern uns umeinander. Ich denke, ich kann sagen, dass wir uns auf eine positive Art und Weise lieben.»