Leissling (rad-net) - Das Rennen zur Mountainbike-Bundesliga der U23 und Junioren am 10. und 11. April in Leissling findet nicht statt. «Ich bin bestürzt», so Organisator Winfried Kreis, nachdem die vom Bürgermeister als sicher eingestufte Zusage der Jägerschaft für das Mountainbikerennen nicht gegeben wurde. Von der Absage sind auch die Sichtungsrennen der Schüler- und Jugendklasse betroffen. Da eine Rückkehr der Veranstaltung nach Goseck, wo das Rennen im vergangenen Jahr stattgefunden hatte, so kurzfristig nicht umzusetzen sei, «ist uns nichts anderes übrig geblieben, als die Veranstaltung abzusagen», so Kreis.
Auch Georg Schmitz, Koordinator Mountainbike im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wurde von der Absage eiskalt überrascht: «Eine Rennabsage so kurz vor Saisonbeginn, das ist eine Katastrophe. Die Teams und Fahrer haben ihre Saisonplanung fast fertig. Und so kurzfristig eine Ersatzveranstaltung zu finden, das ist so gut wie unmöglich», so Schmitz gegenüber «rad-net». Gleichzeitig betonte der Mountainbiker, dass die Absage nichts mit einem Sponsorenproblem zu tun habe: «Das ist ein rein genehmigungstechnisches Problem», so Schmitz.
Für Kreis besonders enttäuschend ist der drohende Image-Verlust für seinen Verein und die ganze Sportart. «Ich hatte heute ein vermeintlich letztes Treffen mit dem Bürgermeister und der Jagdgenossenschaft der Gemeinde Leissling. Nachdem wir alle Genehmigungen der Gemeinde, des ansässigen Sportvereins und der Naturschutzbehörde eingeholt hatten, betrachtete ich dieses Treffen als reine Formalie. Aber die Jäger haben die Entscheidung des Bürgermeisters mit abenteuerlichen und haarsträubenden Behauptungen, wie ihr Wald hinterher wohl aussehen würde, wieder gekippt», so Kreis. «Das heißt im Klartext, wir können die Rennen nicht durchführen. Der Bürgermeister selbst hat die Sache für abgesagt erklärt. Wir sind momentan völlig frustriert und desillusioniert, wir haben uns ganz ehrlich auf diese Aufgabe gefreut und uns auch gut gerüstet gesehen.»
Auf sich sitzen lassen will Kreis die Absage in dieser Form jedoch nicht. «Der wirtschaftliche Schaden für die Region ist von so ein paar Jägern sicher nicht auch zu begreifen. Aber wir werden sowohl im Landratsamt als auch bei unserem Bundestagsabgeordneten massiv gegen solche Behandlung unseres Engagements und unserer Vereinsarbeit protestieren. Ich hoffe, dass wir jetzt nicht das komplette Vertrauen verspielt haben. Über die Tragweite für die Bundesliga und die dadurch entstehenden Probleme sind wir uns absolut bewusst.»
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