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Statr des Männer-Rennens in Heubach. Foto: Armin Küstenbrück
21.04.2013 17:56
Internationale MTB-Bundesliga: Schurter gewinnt Duell gegen Absalon - Morath bietet Wloszczowska lange Paroli

Heubach (rad-net) - Weltmeister Nino Schurter hat das Bundesliga-Rennen beim 13. BiketheRock gewonnen. Der Schweizer gewann vor Doppel-Olympiasieger Julien Absalon und Ex-Europameister Florian Vogel. Bei den Damen wiederholte die Polin Maja Wloszczowska ihren Sieg von 2011 und verwies die erneut starke Adelheid Morath auf Rang zwei. Dritte wurde Olympiasiegerin Sabine Spitz.

In Heubach kam es an der dritten Station der Internationalen MTB-Bundesliga zum erwarteten Duell zwischen den „Giganten“ des Cross-Country-Sports, Nino Schurter und Julien Absalon. Bereits in der zweiten von sechs Runden lagen der Eidgenosse und der 26-fache Weltcupsieger aus den Vogesen in Führung. „Es war ein harter Fight“, bekannte Nino Schurter. Und dass er „ein bisschen Glück hatte, dass Julien Probleme mit der Kette bekommen hat.“ In der vierten Runde musste Absalon vom Bike und seinen Kontrahenten ziehen lassen.

«Ich musste vorne mit den Füßen schalten oder mit der Hand», berichtete Absalon. So war er natürlich chancenlos. «Ich bin aber trotzdem zufrieden mit meiner Form. Heubach ist vielleicht der härteste Anstieg den es gibt, aber der Downhill ist super, gerade heute, wo er so rutschig war», meinte der Franzose.
Nino Schurter sprach auch von einem «coolen Rennen». «Es hat Spaß gemacht hier. Die steilen Anstiege kommen mir entgegen», fügte er hinzu. In 1:31:09 Stunden siegte Schurter mit 43 Sekunden Vorsprung. Der erste Verfolger war Vize-Europameister Sergio Mantecon. Der Spanier stürzte allerdings und demolierte sich den Lenker. So war es der Schweizer Florian Vogel, der sich den dritten Platz sicherte. «Es geht langsam aufwärts bei mir. Nach der Cape Epic und einer folgenden Krankheit, bin ich zuversichtlich, dass es in vier Wochen beim Weltcup gut geht. Da freue ich mich drauf. Ich fahre immer gerne Rennen in Deutschland. Hier sind immer eine gute Stimmung und viele Zuschauer», erklärte Vogel, der 2:22 Minuten Rückstand hatte.

Europameister Moritz Milatz zeigte eine famose Aufholjagd. Nach der ersten Runde lag er nur auf Platz 24. «Die Beine waren tot und ich wusste nach der ersten Runde nicht, wie ich da noch fünfmal rum kommen sollte. Aber in der zweiten Runde hat es plötzlich ‚plopp’ gemacht. Dann ging es», erklärte Milatz. In der letzten Runde schob er sich noch von Rang sechs auf vier (2:47). „Vielleicht habe ich diese Woche zu viel trainiert“, suchte er nach einer Erklärung für die erste 4,3 Kilometer-Runde.
Der Deutsche Meister Manuel Fumic (Kirchheim/T.) lag an vierter Stelle und hatte Vogel noch in Reichweite, als er in der vorletzten Runde einen Reifendefekt erlitt und so auf Rang sieben (+3:08) zurück fiel. «Ich hatte Mühe im Matsch die richtige Linie zu finden, aber Platz drei wäre vielleicht noch möglich gewesen. Ich bin dennoch zuversichtlich in Richtung Albstadt», sagte Fumic.

Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike) hat im Damen-Rennen das Versprechen gehalten, das sie mit ihren Erfolgen gegeben hat. Die Deutsche Vize-Meisterin musste auch in Heubach nur der Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska (Giant Pro XC) aus Polen den Vortritt lassen. Adelheid Morath ging in der ersten von fünf 4,3 Kilometer Runden im rund 2,5 Kilometer langen Anstieg in Führung, doch in der Abfahrt konnte sie den kleinen Vorsprung nicht halten. «In der ersten Runde bin ich noch vorsichtiger gefahren», erklärte Morath. «Die Fahrtechnik ist mein Handicap. Ich mache kleine Schritte vorwärts, aber ich kann noch nicht mithalten», erklärte die Freiburgerin.

Der Downhill war die Trumpfkarte von Maja Wloszczowska. Nach zwei Runden war schon klar, dass es auf ein Duell zwischen der Polin und der Schwarzwälderin hinaus laufen würde. Hinter dem Duo wusste sich Olympiasiegerin Sabine Spitz der U23-Weltmeisterin Jolanda Neff zu entledigen, so dass sie auf den dritten Platz zusteuerte. «Ich wusste, wenn ich als Erste in den Downhill gehe, dann kann ich gewinnen», erklärte Wloszczowska, die schon in der Vorwoche in Münsingen vor Morath gelegen hatte. Bis zum höchsten Punkt der Strecke konnte die Deutsche den Rückstand von 20 bis 30 Sekunden immer schließen, doch das Ziel lag eben unten im Tal.

«Ich bin sehr glücklich, dass ich hier gewonnen habe. Der Downhill hat sehr viel Spaß gemacht und die Stimmung an der Strecke war großartig», erklärte Wloszczwoska.
Adelheid Morath zeigte sich «sehr, sehr zufrieden». In einem Rennen der HC-Kategorie Zweite zu werden und bei einer solch hochkarätigen Besetzung, das sei schon super.
«Ich werde bis zum Weltcup in Albstadt weiter an meiner Fahrtechnik arbeiten», versprach Morath, die auf der letzten Abfahrt auf Sicherheit fuhr und am Ende 39 Sekunden Rückstand auf Wloszczowska (1:32:41) hatte.

Ihre Teamkollegin Sabine Spitz hatte auch Grund zur Freude. «Ich hätte mich gar nicht so weit vorne erwartet, ich bin positiv überrascht», sagte die Silbermedaillengewinnerin von London. «Die Kraftausdauer stimmt, jetzt geht es an die Spritzigkeit», kündigte Spitz an. Sie hatte 2:38 Minuten Differenz auf die Siegerin.
Rang vier und fünf gingen an die Ghost-Bikerin Alexandra Engen (+2:59) aus Schweden und an U23-Weltmeisterin Jolanda Neff (Giant Pro XC, 3:08) aus der Schweiz.
Als drittbeste Deutsche überzeugte Hanna Klein (Lexware-Racing) aus Freiburg, die 5:23 Minuten Differenz aufwies und als Siebte ins Ziel kam.

In der U19-Kategorie, die zusammen mit den Damen auf die Strecke gegangen war, fuhr überraschend die Nürtingerin Sarah Bauer auf den ersten Platz. Sie knöpfte Vize-Weltmeisterin Sofia Wiedenroth aus Sigmarszell die Spitzenposition in der dritten und letzten Runde am letzten Teil des Anstiegs noch ab. Dritte wurde die Schweizerin Alessandra Keller 1:48 Minuten hinter der Siegerin. «Ich kann es noch gar nicht fassen», erklärte Sarah Bauer nach ihrem ersten Bundesliga-Sieg, den sie nach 1:01:08 Stunden mit 53 Sekunden Vorsprung auf Sofia Wiedenroth einfuhr. «Ich wollte in der ersten Runde gleich einen Vorsprung heraus fahren. Aber im Downhill bin ich dann auf die schwächeren Damen aufgefahren und die ganze Aktion ist wieder verpufft», erklärte Wiedenroth. «Nach vier Rennwochenenden brauche ich jetzt mal eine Pause.»

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