Houffalize (rad-net) - Nach dem Vorspiel kommt der ersten Höhepunkt: Für Sabine Spitz beginnt die Saison eigentlich erst am Wochenende richtig. Nach drei Saisonsiegen und Platz zwei beim Frühjahrsklassiker in Münsingen will die Mountainbikerin aus Murg-Niederhof am Wochenende wissen, wo sie steht. Denn außer der norwegischen Weltcup-Titelverteidigerin Gunn-Rita Dahle warten mit der Kanadierin Marie-Hélène Prémont, der Polin Maja Wloszczowska, der vierfachen Houffalize-Siegerin Marga Fullana aus Spanien oder auch der Chinesin Ren Chengyuan einige noch halbwegs unbekannte Größen in der aktuellen Weltcup-Rechnung auf den Vergleich. "Es kribbelt schon. Ich will natürlich ein gutes Ergebnis abliefern, aber Du weißt immer erst hinterher, was deine eigene Form wert ist", so Spitz, die beim bisher letzten Weltcup-Gastspiel in Houffalize hinter Dahle Zweite geworden war.
Mit Ivonne Kraft aus Gaggenau ist darüber hinaus eine weitere potenzielle Top-Ten-Fahrerin aus Deutschland im Rennen. Der Freiburgerin Nina Göhl dagegen fehlt noch eine brauchbare Standortbestimmung: Die Siegerin des Weltcups in Fort William aus dem Vorjahr kennt aber jetzt wenigstens einen möglichen Grund für ihre Müdigkeit. Drei Allergietests haben vermutlich die körperliche Reaktion ausgelöst, daher backt sie vorerst kleine Brötchen: "Top 15 wäre schon klasse, aber ich habe letztlich keine Ahnung. Abwarten", so Göhl. Auf ihre Freiburger WG-Genossin Adelheid Morath muss Bundestrainer Frank Brückner noch verzichten. Wann genau die Weltcup-18. des Vorjahres nach dem Bruch der Kniescheibe wieder ins Renngeschehen eingreifen kann, ist noch offen.
Bei den Herren stehen hinter den besten deutschen Fahrern des Vorjahres dicke Fragezeichen. Lado Fumic aus Kirchheim/Teck warf am vergangenen Sonntag eine Allergie-Attacke aus dem Rennen. Nun hofft er auf günstige Verhältnisse und die Wirkung eines neuen Medikaments. Sein Bruder Manuel Fumic hat eine schlechte Startposition (122) im 245 Fahrer starken Feld und scheint noch nicht in Topverfassung zu sein. Der Deutsche Meister Moritz Milatz aus Freiburg, der 2006 als 14. im Weltcup der beste Vertreter des Bund Deutscher Radfahrer war, zeigte in Münsingen ebenfalls noch nicht die Verfassung, die für eine Top-Platzierung im Weltcup nötig sein wird.
Nach den bisherigen Eindrücken traut man damit am Sonntag am ehesten dem Pfälzer Karl Platt etwas zu. "Die Form ist da, das spür ich. Was sie wert ist, kann ich echt nicht einschätzen. Top-Ten wäre ein Traum-Ergebnis", so der Osthofener. Sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis, Rang 18 in Kaprun 2003, will er aber auf jeden Fall verbessern. Erhard Goller
