Hamburg (dpa) - Radprofi Jan Ullrich wehrt sich mit juristischen Mitteln gegen die Dopingvorwürfe im Zusammenhang mit dem spanischen Arzt Eufemiano Fuentes.
Vor dem Landgericht Hamburg hat der von seinem Rennstall T-Mobile entlassene Ullrich eine Einstweilige Verfügung gegen Professor Werner Franke erwirkt. Danach darf der Molekular-Biologe aus Heidelberg nicht mehr behaupten, dass Ullrich in einem Jahr allein 35 000 Euro zur Anschaffung von illegalen Substanzen ausgegeben hat. Bei Zuwiderhandlung drohen Franke bis zu 250 000 Euro Geldstrafe oder sechs Monate Haft. Das teilte der Wahl- Schweizer Ullrich auf seiner Internetseite mit.
Der Doping-Experte Franke hatte in einem Fernsehinterview am 3. August erklärt, dass Ullrich bei Fuentes in einem Jahr 35 000 Euro für Dopingmittel ausgegeben habe. «Ich habe die Akte von Herrn Ullrich aus Madrid hier dabei, so viel Dreck habe ich schon lang nicht gesehen», hatte Franke dem Sender rheinmaintv gesagt. Der Wissenschaftler hatte damals nach eigenen Angaben Einsicht in die Akten der spanischen Behörden, die unmittelbar vor dem Start der Tour de France zu Ullrichs Ausschluss führten und die Kündigung seines bisherigen Arbeitgebers T-Mobile nach sich zogen.