Sassay (rad-net) - Tony Martin ist neuer Gesamtführender der Tour de l’Avenir. Damit ist etwas mehr als zwei Woche vor den Weltmeisterschaften im eigenen Land auch der Radsport-Nachwuchs in WM-Form. „Ich bin sehr zufrieden und jetzt natürlich zuversichtlich für Stuttgart“, so Martin gegenüber „rad-net“. Als stärkster Fahrer der Mannschaft des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei der Nachwuchs-Tour-de-France fuhr Martin im 24 Kilometer langen Zeietfahren von Sassay nach Sassay die viertbeste Zeit. Gleichzeitig übernahm der normalerweise für das Team Thüringer Energie startende Zeitfahr-Spezialist im Departement Loir-et-Cher die Führung in der Gesamtwertung der Rundfahrt. Zuvor hatte Martin auf Platz sechs gelegen.
Der 22-jährige Erfurter führt das Gesamtklassement nun mit 18 Sekunden Vorsprung auf Andre Steensen aus Dänemark und 19 Sekunden auf den Niederländer Bauke Mollema an. Sieger im Kampf gegen die Uhr war der Tunesier Rafaa Chtioui.
„Die WM-Form kommt. Damit liegen wir voll im Plan“, kommentierte Heim-Trainer Jens Lang den Erfolg seines Schützlings. Bisher ist Tony Martin allerdings erst für das Straßenrennen nominiert. Die endgültige Entscheidung, wer neben seinem Teamkameraden Marcel Kittel im Zeitfahren startet, soll erst kurz vor den Titelkämpfen fallen.
Die anderen Fahrer des BDR-Aufgebotes haben mit dem Ausgang des Rennens in der Gesamtwertung nur noch wenig zu tun und können sich damit nun ganz in den Dienst von Martin stellen. Simon Geschke ist als zweitbester BDR-Fahrer derzeit 39. mit 8:29 Minuten Rückstand. Mathias Belka ist 62. (+9:43 Minuten), 74. Dominic Klemme (+10:11), Paul Voss 98. (+13:52) und Stefan Schäfer 105. (+17:24).
Das Rennen, das von der Tour-de-France-Organisation aus der Amaury Sport Organisation (A.S.O.) durchgeführt wird, gilt als wichtiger letzter großer Test vor den Rad-Weltmeisterschaften in Stuttgart. Die zehntägige Rundfahrt führt über insgesamt 1435 Kilometer, die die Akteure einmal quer durch Frankreich bis ins südfranzösische Saint-Flour führen. Die Alpen werden diesmal allerdings ausgelassen. In diesem Jahr nehmen ausschließlich Nationalmannschaften teil. Die sechste Etappe führt morgen von Contres nach Saint-Amand-Montrond über 143 Kilometer.