Lenzerheide (rad-net) - Kaum ist die WM in Tschechien vorüber, hetzen die Cross-Country-Biker zum nächsten wichtigen Rennen. In Lenzerheide, Schweiz, steht die vierte Weltcup-Runde der Saison bevor. Sabine Spitz will sich nach ihrem Defekt-Pech in Nove Mesto am Sonntag schadlos halten und Manuel Fumic hofft auf das erste Top-Ten-Resultat in dieser Saison.
Obwohl sie im Ziel ziemlich gefasst wirkte und die entgangene WM-Medaille mit Witz kommentierte, die Enttäuschung sei schon ziemlich groß gewesen, bekannte Sabine Spitz später. Verständlich, wenn man so kurz vor dem Betreten des WM-Podiums durch einen Defekt quasi wieder herunter geschubst wird.
Jetzt ist der Fokus der 44-Jährigen aber bereits wieder auf den Weltcup in Lenzerheide gerichtet. «Das lachende Auge war die gute Form. Vielleicht kann ich damit ja in Lenzerheide ein Schnäppchen machen», meinte Spitz am Sonntag in einen Interview. Der vier Kilometer lange Kurs kommt ihr im Grunde auch entgegen. Voriges Jahr reichte es zwar nur zu Platz 18, weil ihre Vorbereitung nach der Marathon-WM nicht so richtig passte, doch die Voraussetzungen sind diesmal andere.
Auch Helen Grobert hat eine Enttäuschung zu tilgen, nachdem ihr in Nove Mesto gleich am Start die Kette riss. Sie landete voriges Jahr in Lenzerheide auf Platz 20 - nach zwei Defekten. Zuvor war sie an dritter Position unterwegs, womit klar ist, dass sie sich auf dem Gelände an der Rothorn-Bahn gut zurecht findet. «Die ersten Trainingsrunden auf der Strecke haben sich gut angefühlt», berichtet die Deutsche Meisterin aus Freiburg.
Adelheid Morath muss ihr Handicap mit dem verletzten Handgelenk in den Griff bekommen, sonst wird es auf diesem unruhigen Kurs schwierig ein gutes Ergebnis zu erzielen und bei Elisabeth Brandau werden vermutlich die Auswirkungen des langwierigen Infekts auch noch nicht ganz kompensiert sein.
Bei den Herren bleibt Manuel Fumic im Hoffnungs-Modus. Nachdem es auch bei der WM nicht mit dem ersten Top-Resultat geklappt hat, setzt der Deutsche Meister jetzt auf den Weltcup in Lenzerheide. «Jeden Tag geht es besser. Bei der WM hat es noch nicht ganz hingehauen, aber es gab Anzeichen für eine Verbesserung.» Für den vierten Weltcup der Saison nennt er die Top Ten als Zielmarke. Das sind gegenüber den Vorjahren vergleichsweise kleine Brötchen, die er da backt. «Das stimmt», bekennt er, «aber das wäre schon mal ein gutes Zeichen. Ich brauche Ergebnisse, um mich ran zu tasten.»
Moritz Milatz sieht sich im Aufwind. «Schritt für Schritt» gehe es vorwärts. Und wenn er sich nach Rang 24 bei der WM jetzt an die Top 20 herantasten würde, es wäre unter den gegebenen Umständen mit Startplatz 63 durchaus ein Erfolg.
Ex-Meister Markus Schulte-Lünzum will an sein letztes Renndrittel von Nove Mesto anknüpfen, wo er zum Schluss die achtbeste Rundenzeit fahren konnte. Er startet mit Nummer 64.
Der König der Überholvorgänge, Christian Pfäffle, darf jetzt schon an 77. Stelle ins Rennen gehen. Das ist auch gut so, denn in Lenzerheide sind die Bedingungen für eine Aufholjagd weitaus schlechter als in Nove Mesto. Pfäffle ist nach seinem sensationellen 15. Platz bei der WM auf dem Boden geblieben. «Ich gehe nicht davon aus, dass ich in Lenzerheide wieder in die Top 15 fahren kann. Schon weil die Startphase dort viel schwieriger ist. Wenn ich in die Top 30 fahre, dann wäre ich völlig zufrieden», erklärt der 23-jährige Neuffener nüchtern.
Die männlichen U23-Fahrer wollen in Lenzerheide ihre starke Leistung von Nove Mesto bestätigen. Ben Zwiehoff und Georg Egger waren schon vor einem Jahr in Lenzerheide in den Top Ten. Der U23-WM-Vierte Egger will das wiederholen, «sicher in die Top Ten», wie er sagt. «Alles was unter den besten Fünf ist, wäre super klasse.»