Bonn (rad-net) - Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) baut ihr internationales Kooperationsnetz aus. Mit dem britischen Pendant UK Anti-Doping (UKAD) hat die NADA ein Daten-Austausch-Abkommen geschlossen, das ab sofort in Kraft tritt. Ziel der intensivierten Zusammenarbeit beider Agenturen ist das Teilen von Informationen zu Dopingaktivitäten, die potenziell auch das Partnerland betreffen. «Doper kennen keine Landesgrenzen. Deshalb erhoffen wir durch zusätzliche Hinweise auch eine weitere Effektivierung unserer Arbeit», kommentierte die NADA-Vorstandsvorsitzende Dr. Andrea Gotzmann den Vertragsabschluss.
Mit Blick auf die Olympischen Spiele in London hat Großbritannien seine Investitionen in die Dopingbekämpfung in den letzten Jahren deutlich erhöht. Mit seiner so genannten «Intelligence Unit» versucht UKAD, gezielter zu kontrollieren und Doping-Netzwerken auf die Spur zu kommen. Analog rief die NADA zu Beginn des Jahres 2011 eine Task Force ins Leben. In dieser arbeiten interdisziplinär die sportwissenschaftlichen, medizinischen und juristischen Experten der NADA mit den Dopingforschern der WADA-akkreditierten Labore in Köln und Kreischa sowie den staatlichen Ermittlungsbehörden zusammen.
Aus Datenschutzgründen findet der Austausch zentral nur über jeweils klar definierte Anlaufstellen bei den beiden Agenturen statt. Bei UKAD ist dies die Leitung der «Intelligence Unit«, bei der NADA die Leitung von Justiziariat und Doping-Kontroll-System. «Es ist wichtig, dass wir den Austausch der Informationen beschleunigen, die für den Partner relevant sein können», erklärte NADA-Vorstandsmitglied und Chefjustiziar Dr. Lars Mortsiefer.