Livigno (rad-net) - Julien Absalon aus Frankreich wiederholte in Livigno, Italien seinen Triumph von 2004 und wurde zum zweiten Mal Cross-Country-Weltmeister. Der Olympiasieger gewann in 2:07:34 Stunden mit 18 Sekunden vor Christoph Sauser (Schweiz) und 54 Sekunden vor dem Spanier Jose
Hermida. Manuel Fumic (Kirchheim/T.) fuhr überraschend auf Platz
Sechs. Sein Bruder Lado wurde Zwölfter.
Eine Zeit lang hatte es nach einem kleinen Desaster für die
deutschen Cross-Country-Piloten ausgesehen. Im ersten Viertel des
Rennens vertrat nur Karl Platt (Osthofen) die deutschen Farben unter
den ersten 20. Lado Fumic hatte einen miserablen Start erwischt und
lag nicht unter den ersten 30. Manuel Fumic lag nicht unter den
besten Zwanzig.
Während Platt seinem Anfangstempo Tribut zollen musste und zurück
fiel, begann das Rennen für Manuel Fumic erst in der zweiten Hälfte
der 43 Kilometer richtig.
Der 23-Jährige drehte auf und machte einen Platz nach dem anderen
gut. Drei Kilometer vor dem Ziel hatte er zum fünftplatzierten Thomas
Frischknecht (Schweiz) aufgeschlossen.
Die lebende Bike-Legende gewann mit seiner Routine aber den Sprint
gegen Fumic.
„Die Taktik ist voll aufgegangen. Ich bin ruhig geblieben und habe
abgewartet. Frischi, der alte Fuchs hat mich abgezockt. Aber ich bin
zufrieden. Platz Sechs, das ist das Ergebnis, auf das ich die ganze
Saison gewartet habe“, erklärte Manuel Fumic. Er wies gegenüber
Absalon 4:17 Minuten Rückstand auf.
Lado Fumic fuhr ein nahezu identisches Rennen aber mit einer etwas
schlechteren Ausgangsposition. „Ich bin schlecht weg gekommen und als
ich nach fünf Kilometern schon eine Minute zurück lag, war ich
gefrustet“, bekannte der Kirchhheimer. So reichte es bei seiner
Aufholjagd nur noch zu Rang Zwölf mit 6:19 Minuten Differenz.
Ein Reifendefekt und daraus folgender Radwechsel von Christoph Sauser
war eine entscheidende Größe im Duell um den Weltmeistertitel. Die
halbe Minute Vorsprung, die sich für Julien Absalon daraus ergab, war
für den 25-Jährigen Elsässer genug, um sich den Titel zu sichern. Aus
einer dreiköpfigen Verfolgergruppe stellte sich Hermida als der
Stärkste heraus. Der Silbermedaillengewinner von Athen gewann seine
erste Einzelmedaille im Elite-Bereich.
Ergebnisse Herren 43 Kilometer:
1. Julien Absalon (Frankreich) 2:07:34 Stunden
2. Christoph Sauser (Schweiz) 2:07:52
3. Jose Antonio Hermida (Spanien) 2:08:28
4. Frederik Kessiakoff (Schweden) 2:09:06
5. Thomas Frischknecht (Schweiz) 2:11:49
6. Manuel Fumic (Kirchheim/T.) 2:11:51
7. Leonardo Paez (Kolumbien) 2:12:03
8. Silvio Bundi (Schweiz) 2:12:21
9. Oliver Beckingsale (Großbritannien) 2:12:42
10. Carlos Coloma (Spanien) 2:12:52
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12. Lado Fumic (Kirchheim/T.) 2:13:53
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29. Moritz Milatz (Freiburg) 2:17:44
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31. Stefan Sahm (Bissingen/T.) 2:18:27
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33. Karl Platt (Osthofen) 2:18:49
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69. Hannes Genze (Sindelfingen) 2:32:30
Jochen Käß (Oberstenfeld) aufgegeben