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Christian Pfäffle wurde beim U23-Weltcup in Kanada Zehnter. Foto: Armin M. Küstenbrück
03.08.2014 21:02
MTB-Weltcup U23: Pfäffles Aufholjagd endet auf Rang zehn - Grobert kämpft vergeblich ums Podium

Mont Sainte Anne (rad-net) - Michiel van der Heijden (Giant Pro XC) hat in Mont Sainte Anne den U23-Weltcup gewonnen. Der MTB-Profi vom Giant Pro Team verwies Jordan Sarrou, der sein Leaderjersey verteidigte, auf Platz zwei. Christian Pfäffle (Lexware) wurde nach einer Aufholjagd noch Zehnter, Julian Schelb (Multivan-Merida) kam als Zwölfter ins Ziel.

Julian Schelb erwischte einen schlechten Start und fand sich nach der 1,2 Kilometer langen Startrunde nur auf Platz 15 wieder. Von dort aus machte er sich auf den Weg in Richtung vierköpfige Spitzengruppe, die er zu Beginn er dritten von sechs Runden erreichte. Doch dann zog das Quartett mit den drei Franzosen Jordan Sarrou, Victor Koretzky (BH Sr Suntour-KMC) und Julien Trarieux, sowie dem Tschechen Jan Vastl wieder an und Schelb verlor den Anschluss. «Ich habe versucht mein Tempo zu fahren. Dann kam Michiel von hinten, aber der war extrem stark», erzählte Schelb im Ziel.

In dieser Phase verlor der Münstertäler auch noch Luft aus dem Hinterreifen und fiel dadurch erst mal von Rang sechs auf neun zurück. «Ich habe danach versucht nicht zu überziehen und die gleichen Gänge weiter zu fahren», so Schelb. «Dann hat es einen Schlag getan», meinte er süffisant zu der Entwicklung, die ihn auf Platz 15 zurück warf, wo ihn Christian Pfäffle in der vorletzten Runde erreichte. Der Neuffener kam nicht gut ins Rennen, hatte Mühe und lag lange Zeit nur auf Position 21. «Es ging von Runde zu Runde besser, am Berg lief es immer flüssiger», so Pfäffle. Er überholte Schelb und schluckte noch weitere vier Fahrer, so dass am Ende ein ordentlicher zehnter Rang da stand. «Schade, zwei Plätze fehlen zur vollen WM-Norm, aber ich glaube, ich kann zufrieden sein», meinte er. 4:14 Minuten Rückstand auf Michiel van der Heijden (1:28:18) wurden gemessen, auf Rang acht waren es 16 Sekunden.

Julien Schelb bekam in der letzten Runde noch mal neue Luft und verbesserte sich noch um vier Positionen. «Ich dachte, ich könnte Chrissie noch mal bekommen, aber der war am Schluss auch sehr stark. Platz zwölf ist sicher nicht das, was ich erhofft hatte», bilanzierte Schelb, der 4:45 Minuten Rückstand aufwies. Die Schlussrunde absolvierten die beiden Deutschen mit der zweitbesten (Pfäffle) und drittbesten Rundenzeit. Auch Martin Frey (Team Bulls) konnte in der Schlussphase, von Rang 26 kommend, noch Plätze gut machen und landete auf Rang 18 (+7:47). «Das war heute nix. Ich habe gehofft, dass ich schon ein bisschen weiter bin, aber Platz 15 ist so weit ja nicht weg», meinte der Bad Uracher zu seinem Rennen.

Michiel van der Hejden hatte keinen guten Start und erreichte erst Anfang der dritten Runde die Spitzengruppe. Die fuhr er aber sofort auseinander und nur Jordan Sarrou konnte sich noch mal wehren. Doch in der letzten Runde setzte sich der Niederländer am letzten Anstieg ab und holte sich seinen insgesamt vierten U23-Weltcup-Sieg, 31 Sekunden vor Sarrou und 53 Sekunden vor Trarieux.

Sarrou verteidigte sein Leaderjersey mit jetzt noch zehn Punkten Vorsprung auf van der Heijden. Koretzky bleibt Dritter. Bester Deutscher ist Julian Schelb auf Rang zwölf.

Im U23-Weltcup-Rennen der Damen war Yana Belomoyna nicht zu stoppen. Der Ukrainerin von Betch.nl-Superior gelang ihr siebter Weltcupsieg in dieser Kategorie vor der Französin Margot Moschetti und Jenny Rissveds aus Schweden, die ihre Gesamtführung vor Helen Grobert verteidigte, die zum dritten Mal in diesem Jahr Vierte wurde.

Jenny Rissveds übernahm zu Beginn der 21,95 Kilometer die Führung, doch im letzten Anstieg der ersten Runde, dem Zig-Zag, ging Yana Belomoyna mit ihren Kletterkünsten vorbei und holte rasch einen beträchtlichen Vorsprung heraus.

Dahinter gelang Margot Moschetti nach einem weniger guten Start der Anschluss an Helen Grobert. Die Focus-Fahrerin konnte das Tempo der zweifachen Saisonsiegerin nicht mitgehen. «In den ersten drei Runden ging es mir gar nicht gut. Ich weiß nicht, was da los war», sollte sie später sagen. Während Moschetti Rissveds passierte und schließlich mit 1:07 Minuten Rückstand auf Belomoyna (1:28:15) Zweite wurde, versuchte Helen Grobert mit etwas besser werdenden Beinen Rissveds anzugreifen.

Die Remetschwielerin verringerte ihren Rückstand in der vierten von fünf Runden von 25 auf nur fünf Sekunden, doch dann leistete sie sich einen kleinen Steher und die Differenz zu Rissveds wuchs wieder auf 18 Sekunden an. «Das war nicht das Problem. Ich konnte am Schluss einfach nicht mehr zulegen und Jenny ist am Berg wieder stärker geworden. Es waren nur ein paar Sekunden, aber die sind hier wie eine gefühlte Ewigkeit», meinte Grobert, die in der Gesamtwertung jetzt 23 Zähler hinter Rissveds, aber nur noch vier Punkte vor Belomoyna auf Platz zwei liegt.

Belomoyna hat sich von ihrer Verletzung am Handgelenk offenbar erholt. «Ich habe mich am Berg sehr stark gefühlt. Außer dem Pumptrack ging es auch technisch sehr gut», so die Ukrainerin.

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