Bromont (rad-net) - Für die deutschen Four-Cross-Biker war Bromont, Kanada, kein gutes Pflaster.
Keiner überstand das Viertelfinale und Sascha Meyenborg verletzte sich schwer.
Der Niederländer Joost Wichmann gewann bei den Herren, die Britin Fionn
Griffiths war die Schnellste bei den Damen.
Das Malheur von Mont Sainte Anne, als vor einer Woche für die deutschen
Four-Cross-Fahrer auch schon in der zweiten Runde Schluss war, setzte sich für
Guido Tschugg (Amerang), Johannes Fischbach (Hof) und Sascha Meyenborg (München)
auch beim siebten Weltcup-Rennen der Saison fort.
Meyenborg erwischte es am Schlimmsten. Er musste mit Verdacht auf Bänderriss und
einer offensichtlichen Fraktur im linken Arm ins Krankenhaus gebracht werden,
nachdem er kurz vor dem Ziel an zweiter Stelle liegend stürzte.
Fischbach und Tschugg scheiterten im Viertelfinale. Beide stürzten bereits vor (Tschugg)
oder in (Fischbach) der ersten Kurve. Tschugg machte den
Qualifikationsschnellsten Romain Saladini (Frankreich) dafür verantwortlich, der
bei einem Sprung auf seine Linie gekommen wäre.
Fischbach hatte Pech, als bei ihm der Vorderradreifen platzte. Er stürzte und
schied aus.
„Dieses Jahr ist einfach der Wurm drin“, meinte Guido Tschugg, den Kopf
schüttelnd. Johannes Fischbach konnte dem nur zustimmen. Für ihn wurde Rang 16
notiert, Tschugg immerhin noch als Zehnter, was ihm in der Gesamtwertung vor dem
Finale in Schladming Platz zwölf einbringt. Fischbach ist 17., Meyenborg, für
den die Saison möglicherweise beendet ist, 27.
Auf einem Kurs, der viele Stürze und spektakuläre Szenen produzierte, setzte
sich der Niederländer Joost Wichmann im Finale durch. Er profitierte- in Führung
liegend- davon, dass seine drei Konkurrenten in einer Steinpassage übereinander
stürzten. Der 17-jährige Amerikaner Mitch Ropelato war am schnellsten wieder auf
dem Bike und sicherte sich Rang zwei. Dan Atherton (Großbritannien), der sich
ernsthaft an der Schulter verletzte, schleppte sich zum dritten Platz ins Ziel,
Ex-Weltmeister Michal Prokop (Cze) hat sich vermutlich das Schlüsselbein
gebrochen.
Bereits im Achtelfinale hatte sich Jared Graves (Australien) durch einen Sturz
aus dem Wettkampf verabschiedet, führt aber weiterhin die Rangliste vor Wichmann
und dem Schweizer Roger Rinderknecht an. Rinderknecht war in der ersten Kurve
von Weltmeister Rafael Alvarez aus dem Rennen befördert worden. Alvarez stürzte
im gleichen Lauf auch und fiel aus.
Bei den Damen siegte die Britin Fionn Griffiths vor der Weltcupführenden Anneke
Beerten (Niederlande) und Jill Kintner (USA). Die Holländerin bleibt in der
Gesamtwertung vor den punktgleichen Griffiths und Kintner in Front.
Den Downhill-Weltcup in
Bromont haben Greg Minnaar aus Südafrika und die Französin Sabrina Jonnier
gewonnen. Minnaar setzte sich vor Fabien Barel und Sam Hill durch, während Jonnier vor Florian Pugin und Mio Suemasa ihren sechsten Saisonsieg einfuhr.
Wieder einmal schaffte es Fabien Barel nicht nach einem Sieg in der Qualifikation in einen Weltcupsieg zu feiern. Der Ex-Weltmeister aus Frankreich unterlag mit Greg Minnaar einem anderen Ex-Weltmeister um ganze 46 Hundertstelsekunden. Das sicherte Minnaar auf dem 1,8 Kilometer langen Kurs seinen dritten Saisonsieg. Auf Rang drei verpasste Mont-Sainte-Anne-Sieger Samuel Hill (Aus) um 63 Hundertsekunden seinen zweiten Sieg, verteidigte aber mit 1219 Punkten die Gesamtführung vor Minnaar (1203) und Steve Peat (Gbr, 1150), der Siebter wurde. Damit gibt es vor dem Finale in Schladming eine hoch interessante Konstellation.
Deutsche Downhillbiker waren in Bromont nicht am Start. Nick Beer war auf Rang 19 bester Schweizer, war mit seiner Leistung aber nicht zufrieden. „Ich hatte nicht meinen besten Tag“, meinte Beer, dessen Bruder Marcel im Training gestürzt war und danach nicht mehr zur Qualifikation antrat. Die jungen Lars Peyer und Ludovic May landeten auf den Plätzen 44 und 45.
Bei den Damen ist das Rennen um den Gesamtweltcup bereits gelaufen. Sabrina Jonnier zitterte zwar im Hot Seat um ihren Sieg, weil sie in der Qualifikation lediglich Viertschnellste war, doch letztlich holte sie sich mit 2,64 Sekunden Vorsprung auf ihre französische Landsfrau ihren sechsten Saisonsieg und damit auch vorzeitig den Gesamtweltcup. Die Japanerin Mio Suemasa hatte als Dritte 2,95 Sekunden Differenz und verwies die Quali-Schnellste Fionn Griffiths (Gbr) auf den vierten Rang.
Emilie Siegenthaler aus der Schweiz belegte Rang neun. „Ich hatte ein gutes Gefühl. Top-Ten ist nicht schlecht, aber ich wollte heute mehr“, sagte Siegenthaler.