Dohnany (rad-net) - Bei den Mountainbike-Europameisterschaften in Dohnany in der Slowakei haben Markus Schulte-Lünzum aus Haltern und Julian Schelb aus Münstertal im U23-Rennen die Plätze acht und zehn belegt. Bei den U23-Frauen überraschte Helen Grobert mit Rang vier.
Der Sieg ging bei den U23-Männern an den Italiener Gerhard Kerschbaumer, der nach 29,16 Kilometern 34 Sekunden vor dem Niederländer Henk-Jaap Moorlag und 50 Sekunden vor Titelfavorit Thomas Litscher aus der Schweiz die Ziellinie passierte. Litscher hatte Pech mit einem defekten Sattel.
Die deutschen U23-Biker konnten am Rande der weißen Karpaten überzeugen. Markus Schulte-Lünzum und Marcel Fleschhut spielten in der Verfolgergruppe zwischen Rang sechs und neun eine gute Rolle. Fleschhut versuchte in der vierten von sechs Runden den Kontrahenten auf den Positionen vier und fünf hinterher zu jagen und bezahlte am Schluss etwas für seinen Mut und fiel noch auf Rang 14 mit 3:48 Minuten Rückstand zurück. Schulte-Lünzum hielt sich etwas mehr zurück und konnte das Tempo seiner Gruppe bis zum Schluss mitgehen. Der erst 20-Jährige Deutsche Juniorenmeister wurde schließlich Achter 2:37 Minuten hinter dem Sieger.
«Am Anfang hatte ich große Mühe. Mit Rang acht bin ich auf einer solchen Strecke zufrieden. Das macht mir Mut für die WM in vier Wochen», sagte Schulte-Lünzum. Julian Schelb arbeitete sich aus einer schlechten Startposition rasch nach vorne und positionierte sich dann eine Gruppe hinter der von Schulte-Lünzum und Fleschhut. «Ich denke, ich habe mir das Rennen gut eingeteilt», meinte der 18-Jährige, der im Übrigen mit dem Genugtun leben konnte, Junioren-Weltmeister Michiel van der Heijden, der 15. wurde, hinter sich gelassen zu haben. Mit drei Fahrern unter den besten 15 verbuchte man beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in der U23-Klasse das beste Resultat seit Jahren.
Bei den U23-Frauen verpasste Helen Grobert aus Remetschwiel nur knapp die Bronzemedaille. Die Südbadenerin wurde Vierte, 20 Sekunden hinter Bronzemedaillengewinnerin Elisabeth Sveum aus Norwegen. Der Titel ging wie erwartet an die Französin, die nach 24,05 Kilometer in 1:18:25 Stunden 51 Sekunden vor der Britin Annie Last gewann. Sveum hatte bereits 3:53 Minuten Differenz. Die große Favoritin Bresset griff in der zweiten Runde an, Annie Last konnte den Abstand aber lange Zeit auf weniger als 20 Sekunden begrenzen. Doch hinter der Britin tat sich eine große Lücke auf. In einer fünfköpfigen Verfolger-Gruppe kämpfte auch Helen Grobert um die Bronzemedaille.
Zuerst schien die Junioren-Weltmeisterin des vergangenen Jahres, Pauline Prevot Ferrand, auf Bronzekurs, doch dann gelang es Sveum sich aus der Viergruppe dahinter abzusetzen und an Prevot Ferrand vorbei zu gehen. Helen Grobert, sowie die Ukrainierin Iana Belomoyna und die Russin Ekaterina Anoshina, passierten die einbrechende Französin Anfangs der vierten von fünf Runden. Kurze Zeit später griff Grobert an und jagte Sveum hinterher. Den Rückstand konnte sie allerdings nur noch auf 15 Sekunden minimieren.
«Ich bin so glücklich wie es gelaufen ist. Es hat richtig Spaß gemacht. Klar, die Bronzemedaille war nicht weit entfernt, aber ich hätte nicht früher angreifen können. Sonst wäre ich nicht durchgekommen», erklärte Grobert, die 2010 Junioren-WM-Dritte war. Mona Eiberweiser aus Deggendorf erwischte keinen guten Tag und wurde 14. mit 9:18 Minuten Rückstand.