Stuttgart (rad-net) - Kunstrad-Weltmeisterin Iris Schwarzhaupt beendet ihre aktive Laufbahn. «Ich bin immer jemand, der fährt, um in den Übungen voranzukommen. Nicht die Wettkämpfe, sondern für mich persönlich das Maximum zu erzielen, war meine wichtigste Motivation.» Und hier gewann die Pharmaziestudentin aus Stuttgart den Eindruck, das höchste Level erreicht zu haben.
Zuletzt ergänzte Schwarzhaupt ihr ohnehin schon schweres Übungs-Repertoire noch um den Deutschen Handstand, die Seitvorhebehalte rückwärts und den (zweifachen) Drehsprung. «Damit bin ich sehr zufrieden, aber der Reiz immer weiter zu machen, ist auch verloren gegangen.» Die Tatsache, mit dem Regenbogentrikot «in den nächsten drei Jahren mit 200-Punkte-Küren anzutreten», bringe ihr «keinen persönlichen Mehrwert».
Schon als Juniorin hatte sie mit dem Gedanken gespielt, vom Rad zu steigen. Aber dann folgten die Erfolgeauf dem internationalen Parkett, mit dem WM-Gold im November 2018 in Lüttich (Belgien) als Highlight. «Das war mehr als ich ursprünglich je gedacht hatte.»
Ihr Umfeld staunte zunächst über das frühe Karriereende. «Viele fanden es schade, verstanden jedoch meine Entscheidung.»
«Der Rücktritt unserer Weltmeisterin ist für den Bund Deutscher Radfahrer ein herber Verlust», sagte Bundestrainer Dieter Maute. «In den Gesprächen mit ihr wurde deutlich, dass diese Entscheidung sehr überlegt ist und sie ihre erfolgreiche Karriere mit einer positiven Gesamtbilanz abschließen kann. Das halte ich nach so vielen Jahren harter Arbeit für sehr wichtig. Deshalb kann ich die Entscheidung akzeptieren und wünsche ihr viel Glück auf dem weiteren Lebensweg.»