Limoges (dpa) - Marcel Kittel war nach seinem Sieg im Fotofinish auf der vierten Etappe der 103. Tour de France unendlich erleichtert.
Marcel Kittel, was bedeutet der Sieg für sie?
Marcel Kittel: Ich glaube, so viel, wie noch nie zuvor ein Sieg für mich. Weil ich einfach super, super stolz bin, auf so einer schweren Etappe hier bei der Tour zurückzukommen und zu zeigen, dass ich zu den Stärksten gehöre. Das bedeutet mir sehr, sehr viel. Im Vorjahr war mir von Kritikern vorgeworfen worden, dass ich nicht genug für meinen Sport lebe. Das war keinesfalls so, ich lebe für den Radsport.
Die letzten drei Tage lief es ja nicht so gut für sie. Was war heute anders?
Kittel: Die Mannschaft war nah dran, auch Zweifel aufkommen zu lassen. Aber wir hatten gestern eine Teamsitzung, haben darüber gesprochen und versucht, cool zu bleiben. Das haben wir heute gemacht im Finale. Dann hat alles gepasst.
Sie mussten ja lange warten nach dem Fotofinish. Wie war das für Sie?
Kittel: Ich war erstmal damit beschäftigt, zu pumpen wie so ein Maikäfer, weil ich volles Rohr alles gegeben hatte. Und dann hatte ich natürlich gehofft, dass mein Name als erster aus den Lautsprechern kommt. Das hat sich ein bisschen angefühlt wie hundertmal Weihnachten hintereinander. Ich bin megamegastolz auf den Sieg.
Mit dem Etappensieg ist das erste Ziel erreicht. Wie folgt nun?
Kittel: Ich bin natürlich erstmal erleichtert. Das heute war ganz wichtig - nicht nur für mich, sondern auch für die Mannschaft, weil das einfach noch einen Motivationsschub mit sich bringt und auch ganz viel Selbstvertrauen in die Mannschaft zurückholt. Über drei Wochen braucht man das auch, weil es irgendwann ein Psychospielchen wird, wenn alle kaputt sind.