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12.10.2006 13:46
Johannes Sickmüller erklärt freiwilligen Startverzicht - Keine Schuld an verpasster Kontrolle

Hamburg (rad-net) - Der unter Dopingverdacht stehende deutsche Radcross-Meister Johannes Sickmüller ist an der verpassten Doping-Kontrolle im Mai 2006 unschuldig. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) teilte mit, ein Doping-Kontrolleur der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) habe Sickmüller unter einer falschen Telefonnummer zu erreichen versucht und ihn deshalb nicht angetroffen.

«Nach Prüfung aller Unterlagen haben NADA und der BDR feststellen müssen, dass der BDR in seiner der NADA im Februar 2006 übermittelten Liste seiner Kader-Athleten Johannes Sickmüller eine falsche Telefonnummer zugeordnet hatte. Diese fälschlicherweise Sickmüller zugeordnete Telefonnummer gehört in Wirklichkeit dem Mountainbike-Fahrer Karl Platt (Team Rocky Mountain/Osthofen)», erklärte der BDR.

Unterdessen gab Johannes Sickmüller in einer Pressemitteilung bekannt das er nach Rücksprache mit dem Bund Deutscher Radfahrer und dem Stevens Racing Team im Interesse meiner eigenen Person, des Teams und des gesamten Radsports in der nächsten Zeit auf die Teilnahme bei nationalen und internationalen Wettkämpfen verzichtet.

Dennoch bleibt der Dopingverdacht gegen den für das Hamburger Radcross-Profiteam Stevens Racing fahrenden Sportler bestehen. Sickmüller soll vom Hamburger Sportarzt Til Steinmeier mit verbotenen Präparaten versorgt worden sein. Gegen Steinmeier sind mehrere Strafanzeigen gestellt worden. Am Vortag hat die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz Praxisräume, die Privatwohnung und das Auto des Arztes durchsucht.

Pressemitteilung des Stevens Racing Teams

Johannes Sickmüller erklärt freiwilligen Startverzicht

Der Hamburger Radprofi Johannes Sickmüller (24), dem im Rahmen der Doping-Vorwürfe gegen den Hamburger Sportarzt Dr. Til Steinmeier selbst Gebrauch von Dopingmitteln unterstellt wird, erklärt, bei Radrennen in der nächsten Zeit nicht an den Start zu gehen: „Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass ich – wenn auch fälscherlicherweise – des Dopings beschuldigt werde. Daher verzichte ich freiwillig nach Rücksprache mit dem Bund Deutscher Radfahrer und dem Stevens Racing Team im Interesse meiner eigenen Person, des Teams und des gesamten Radsports in der nächsten Zeit auf die Teilnahme bei nationalen und internationalen Wettkämpfen, bis die Vorwürfe gegen mich geklärt sind.

Am gestrigen Mittwoch hatte das Präsidium des Bundes Deutscher Radfahrer beim Bundessportgericht ein Verfahren gegen Johannes Sickmüller beantragt. „Ich hoffe, dass sich das nicht zu lange hinziehen wird, sich meine Unschuld schnell beweisen lässt und ich bald wieder Rennen fahren kann“, so der amtierende Deutsche Cross-Meister, der in der Weltrangliste des Weltradsportverbandes UCI derzeit auf Platz 30 geführt wird.

Gleichzeitig entlastet der Bund Deutscher Radfahrer BDR Johannes Sickmüller von dem in verschiedenen Zeitungen erhobenen Vorwurf, sich am 31. Mai 2006 einer Dopingkontrolle entzogen zu haben. „Nach Prüfung aller Unterlagen haben NADA und der BDR zweifelsfrei feststellen müssen, dass der BDR in seiner der NADA im Februar 2006 übermittelten Liste seiner Kader-Athleten Johannes Sickmüller eine falsche Telefonnummer zugeordnet hatte. Diese fälschlicherweise Sickmüller zugeordnete Telefonnummer gehört in Wirklichkeit dem Mountainbike-Fahrer Karl Platt (Rocky Mountain/GFR Ludwigshafen)“, heißt es in einer Pressemitteilung des BDR.

Sickmüller war vorgeworfen worden, an besagtem Tag telefonisch zunächst einer unangemeldeten Trainingskontrolle zugestimmt zu haben, dann aber nicht erschienen sei und sich am Telefon von Karl Platt hätte verleugnen lassen. Sickmüller und Platt hatten diese Vorwürfe stets bestritten, Platt gab sogar eine Eidesstattliche Erklärung ab.

Damit haben sich auch die in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung erhoben Pauschalbeschuldigungen des „empörten“ Münchner Doping-Fahnders Helmut Pabst, in dessen Auftrag Achim Wenske die Dopingkontrolle durchführen sollte, in Luft aufgelöst. Dieser hatte in der Süddeutschen Zeitung erklärt: „Das Spielchen mit den angeblich vertauschten Telefon-Nummern kennen wir. Das wird jetzt sofort aufgeklärt - sonst gehe ich selbst in die Offensive." Sein Kontrolleur kenne Sickmüller und dessen Stimme seit Jahren und „würde auch vor Gericht beschwören, dass er seine charakteristische Stimme erkannt hat“. Eine Verwechslung der Nummern sei auch wegen der unterschiedlichen Vorwahlen ausgeschlossen.

Stevens Racing Teams

 


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