Manchester (rad-net) - Der britische Radprofi und Klassiker-Spezialist Ian Stannard hat seine Karriere frühzeitig beendet, nachdem er in der vergangenen Saison mit den Auswirkungen seiner Rheumatischen Arthritis zu kämpfen hatte. In einer Pressemitteilung seiner Mannschaft Ineos Grenadiers blickte der 33-Jährige jetzt auf seine erfolgreiche Laufbahn zurück und verkündete, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
«Es ist enttäuschend so aufhören zu müssen, aber es ist offensichtlich die richtige Entscheidung für meine Gesundheit und meine Familie. [...] Ich hatte gehofft, dass ich meine Probleme während des Lockdowns in den Griff bekomme, aber als ich ins Renngeschehen zurückgekehrt bin, wusste ich sofort, dass mein Körper nie wieder auf diesem Level performen würde», erklärte Stannard in der Mitteilung des Teams.
Der Fahrer war vor einem Jahr mit Rheumatischer Arthritis, einer chronischen Entzündung der Gelenke diagnostiziert worden, war aber trotz Schmerzen eine weitere Saison für den britischen Rennstall gefahren, bei dem er seit seiner Gründung 2010 unter Vertrag stand. «Wir haben verschiedene Therapien versucht, aber schlussendlich hat Ian auf lange Sicht die beste Entscheidung für seine Gesundheit getroffen», bestätigte auch der Mannschaftsarzt, Dr. Richard Usher.
Stannard hat als Profi verschiedene Siege eingefahren, darunter bei der Tour of Britain und der britischen Meisterschaft. Seinen Ruf als Klassiker-Spezialist verdankt der Fahrer seinen beiden Erfolgen bei Omloop Het Nieuwsblad 2014 und 2015, sowie dem dritten Platz bei Paris-Roubaix 2016. «Als ich aufgewachsen bin, haben die Klassiker immer meine Vorstellung bestimmt. Ich wollte immer an ihnen teilnehmen und über das Kopfsteinpflaster fahren. In meinem ersten Jahr bei Ineos [damals Team Sky, Anm. d. Red] bin ich Dritter bei Kuurne-Brussels-Kuurne geworden, nachdem ich in den schlimmsten Bedingungen meines Lebens gefahren bin», erinnerte sich Stannard an die Anfänge als Profi zurück.
Seinen liebsten Erfolg habe er aber 2015 mit dem zweiten Sieg beim Omloop gefeiert: «Ich hatte mir das Jahr zuvor den Rücken gebrochen und der Heilungsprozess war der schwierigste meiner gesamten Karriere. Ich musste damals drei Quick-Step-Fahrer schlagen, in Belgien… Besser geht es kaum. Die Leute fragen mich immer noch nach diesem Sieg.»
Sein Karriereende hat sich der Profi sicherlich anders vorgestellt, doch letztendlich dankte er dem Team für die Zeit in der sein Traum wahr geworden sei. Teammanager David Brailsford fügte hinzu, wie stolz Stannard auf seine Karriere sein könne: «Er war immer ein Kern unseres Teams, seit Tag eins und wir werden ihn schmerzlich vermissen. Aber er kann stolz auf eine Karriere zurückschauen, die den wahren Geist des Sports widerspiegelt und so viele britische Radsportfans begeistert hat.»