Herentals (rad-net) - Philippe Gilbert hat seinen neuen Teamkollegen, den deutschen Radprofi John Degenkolb, vor dessen Kritikern in Schutz genommen. Der 30-Jährige will zurück an die Spitze des Radports und Gilbert soll ihn beim Team Lotto-Soudal dabei unterstützen, wobei der Belgier seine eigenen Ziele auch nicht außer Acht lassen wird.
Die beiden Sportler treffen bei Lotto-Soudal zum ersten Mal als Teamkollegen aufeinander. Zusammen sollen sie einige Erfolge bei den Frühjahrsklassikern für die belgische Mannschaft einfahren.
Während Degenkolb bei seinem früheren Team Trek-Segafredo einige größere Siege, darunter einen sehr emotionalen Etappensieg bei der Tour de France 2018, verbuchen konnte, verpasste er Siege bei den Klassikern, die seine bisherigen Erfolge ergänzt hätten. Bei den klassischen Rennen soll ihn nun Gilbert unterstützen, der selbst aber auch unter anderem 2020 einen Sieg bei Mailand-Sanremo ins Auge gefasst hat.
Obwohl die beiden noch kein Rennen gemeinsam in einer Mannschaft absolviert haben, ist die Kollegialität sehr deutlich zu spüren, besonders als Gilbert seinen 30-jährigen Kollegen kürzlich vor dessen Kritikern in Schutz nahm. «Ich glaube an ihn und viele Leute vergessen, dass er diesen Unfall hatte, als ihn ein Auto angefahren hat. Manchmal sehe ich Kommentare, die sagen, dass er mit seiner Karriere am Ende ist, aber die Leute vergessen was passiert ist», erinnert Gilbert an den Unfall des Teams Sunweb im Jahr 2016, bei dem auch Degenkolb involviert war. «Er hatte danach viele Operationen und ich glaube damals hat er an Selbstbewusstsein verloren und sein ehemaliges Team hat ihm dabei nicht geholfen, aber wenn wir ihm nun helfen sein Selbstvertrauen wiederzufinden, dann wird er zurückkommen.»
Dass Degenkolb weder Potential noch Kapazität verloren habe, sei an dem Etappensieg bei der Tour de France 2018 mehr als deutlich geworden.