Leipzig (rad-net) - Ein Symposium zur Doping-Prävention steht an diesem Wochenende im Mittelpunkt der Weiterbildung für A-Trainer des Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Unter der Leitung des Heidelberger Professors Dr. Gerhard Treutlein, Leiter des Zentrums für Dopingprävention an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, referieren dabei unter anderem Dr. Horst Pagel von der Universität Lübeck, Manuel Ruep von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, der ehemalige Nationalfahrer Robert Lechner aus Ruhpolding, der Journalist und Anti-Doping-Kämpfer Ralf Meutgens aus Timmendorf sowie der Leipziger Professor Dr. Dietmar Junker, Wissenschaftskoordinator des BDR. Auf der Teilnehmerliste des Lehrganges stehen mehr als 50 A-Trainer aus ganz Deutschland. Die Weiterbildung findet vom 7. bis zum 9. November im Parkschloss Leipzig-Grünau statt.
Bereits am gestrigen Abend machte ein Referat mit anschließender Diskussion zum Thema «Leistungsentwicklung im Hoch- und Nachwuchsleistungssportbereich des BDR im Jahr 2008 und Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit im neuen Olympiazyklus 2008 bis 2012» von BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer den Auftakt. Gleichzeitig stellte der Berliner das aktuelle Anti-Doping-Programm des Verbandes vor und stellte fest, «dass hier noch Informationsbedarf besteht», so Bremer. «Die verbreitete Meinung war, der BDR mache zwar Kontrollen sei aber in der präventiven Arbeit nicht vertreten.»
Entsprechend überrascht und positiv wurden die Maßnahmen von den Trainern in Leipzig aufgenommen. «Das sind gute Argumente, die man auch für die Gespräche mit den Medien und den Sportlern nutzen kann», so Jochen Hahn, Sportlicher Leiter beim Team Milram, der gleichzeitig um noch mehr Detailinformationen bat. Weitgehend unbekannt war in Leipzig außerdem die Zahl der im Radsport durchgeführten Anti-Doping-Kontrollen und die entsprechenden finanziellen Belastungen des Verbandes.
«Wir werden hier auf jeden Fall weiter die Kommunikation suchen», so Bremer, der unter anderem die Gespräche und Ergebnisse im Rahmen der «Runden Tische» aus dem Jahr 2006, die Aktivitäten des Verbandes zur Einführung des Blutpasses, die Anträge des nationalen Verbandes an den Weltradsportverband UCI, die Änderungen der Satzung, die Zahlungen des BDR in Höhe von 84.000 Euro an die Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) aus dem ordentlichen Haushalt zur Finanzierung von Trainingskontrollen sowie die Präventionsmaßnahmen wie «GATE» oder Lehrgänge in den BDR-Trainingslagern vorstellte. «Hier haben die Trainer um noch mehr Hintergründe gebeten», so Bremer.
Am heutigen Vormittag stehen bei der Leipziger Trainer-Tagung in verschiedenen Kleingruppen Themen wie «Dopingprävention – Anstöße zur Reflexion und Argumentation», «Historische Entwicklung des Dopens im Radsport bis zur Gegenwart, Entstehung der Mentalität und Gefahren im Nachwuchsbereich sowie Maßnahmen zur Dopingprävention» sowie eine Vorführung des Dokumentarfilmes «Doping und die Freiburger Sportmedizin» auf dem Programm. Es folgen weitere Vorträge und Diskussionen zu den Themen «Grundlagen der Dopingprävention, Möglichkeiten und Grenzen», «EPO aus physiologischer Sicht, Struktur, Wirkung, Funktion, Medikament, Dopingmittel» sowie «Nahrungsergänzungsstoffe – Sinn und Unsinn im Nachwuchs-, Breiten- und Hochleistungssport».
Außerdem sollen die Erfüllung und Umsetzung der so genannten «Leipziger Erklärung» aus dem Vorjahr besprochen und diskutiert sowie weitere Vorschläge für die Arbeit der Doping-Prävention besprochen werden. Mit der «Leipziger Erklärung» hatten sich die A-Trainer im BDR im November des vergangenen Jahres klar, eindeutig und einstimmig zum Anti-Doping-Kampf positioniert.
Abgeschlossen wird der Lehrgang am Sonntag durch trainingsmethodische Vorträge und Diskussionen, unter anderem zum Thema «Schnelligkeits-, Schnellkraft- und Koordinationsdiagnostik im Radsport» und praktische Demonstrationen sowie einen Erfahrungsaustausch mit Thomas Möller, dem Diagnosetrainer der Deutschen Triathlon Union (DTU) vom Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) Leipzig.
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