Berlin (rad-net) - Robert Förstemann will künftig nicht nur um Siege als Tandempilot im Para-Cycling fahren, sondern sich auch verstärkt für den Radsport einsetzen. Bei der Jahreshauptversammlung des Berliner Radsportverbandes ist der 36-Jährige zum neuen Vizepräsidenten gewählt worden.
Nachdem der Berliner Verband 2021 mit der Wahl von Präsident Claudiu Ciurea aus einer schwierigen Phase mit vielen Streitigkeiten herauskam, setzt er nun den eingeschlagenen Weg fort. Nach der Verpflichtung von Olympiasiegerin Petra Roßner als neue Landestrainerin und von Ex-Bahnradsportler Andreas Müller als neuer Geschäftsstellenleiter, kommt mit dem Teamsprint-Weltmeister von 2010 Förstemann ein weiteres prominentes Gesicht nun ins Präsidium. Und er will dort einiges bewirken.
«In den letzten Jahren bin ich schon öfter gefragt worden, ob ich es mir vorstellen könnte, mitzumachen. Jedoch waren damals die Strukturen nicht ganz klar. Jetzt mit dem Neuanfang des Verbandes war das für mich eine Gelegenheit, den Radsport in Berlin mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen, um ihn wieder nach vorne zu bringen», erklärt Förstemann im Gespräch mit rad-net seine Motivation. Er sehe in der Hauptstadt zahlreiche Möglichkeiten für den Radsport. «Mir hat es in den vergangenen Jahren immer etwas in der Seele wehgetan zu sehen, wohin das Ganze gelaufen ist. Nun möchte ich den Verband wieder mit voranbringen.»
Wichtig sei ihm bei seiner neuen Aufgabe auch das Umfeld. «Die Leute, die jetzt da sind, auch der Präsident, sind sehr engagiert. Man kann sich auf sie verlassen und es zählen die sportlichen Werte. Gemeinsam will man den Radsport wieder nach vorne bringen», so Förstemann.
Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von 2012, der dem Verband etwas von der Unterstützung, die er als Sportler erhalten hat, zurückgeben will, wird drei Aufgabenbereiche haben. Ein Schwerpunkt wird die Kommunikation sein. «Ich sehe mich als Schnittstelle zwischen den Aktiven und Funktionären beziehungsweise Entscheidungsträgern. Ich will wissen, wo der Strom langgeht. Außerdem ist es mir wichtig, die Vereine zu einigen. In der Vergangenheit wurde der BRV ja etwas als der Streitverband angesehen. Das soll anders werden!» Weiter steht die Sponsorenakquise auf seiner Liste. «Ich habe viele Kontakte in der Wirtschaft und zu potentiellen Sponsoren», weiß Förstemann. Und nicht zuletzt ist Social Media eines seiner Steckenpferde, das er auch auf Verbandsebene forcieren will.
Robert Förstemann ist es mit seinem neuen Engagement wichtig zu betonen, dass er dem aktiven Leistungssport trotzdem erhalten bleibt und weiterhin als Paracycling-Pilot im Einsatz sein wird. «Das neue Amt ist neben dem Sport natürlich schon eine zusätzliche Belastung. Aber ich lebe den Radsport und will etwas bewirken.»
Bei den weiteren Wahlen im Rahmen der Hauptversammlung in Berlin wurden die amtierenden Fachwarte in ihren Ämtern bestätigt. Dazu konnten neue Kassenprüfer gewählt werden und das Ehren- und Schiedsgericht wieder vervollständigt werden.