Lochau (rad-net) - Emanuel Buchmann hat sich auch in diesem Jahr für die Tour de France (29. August bis 20. September) hohe Ziele gesteckt, nachdem er im vergangenen Jahr bereits den vierten Platz im Gesamtklassement der Grand Tour belegt hat. Seine Grenzen habe der Bora-hansgrohe-Profi allerdings noch nicht erreicht.
Die Verschiebung der französischen Rundfahrt bis Ende August beziehungsweise Anfang September ist für Buchmann nicht optimal, denn der 27-Jährige fährt erfahrungsgemäß am liebsten an heißen Sommertagen: «Die Tour im September ist etwas Glücksache was das Wetter angeht. Sommerliches Wetter ist mir immer lieber. Aber ich habe auch gezeigt, dass ich mittlerweile im Regen gute Ergebnisse zeigen kann», so Buchmann in der «Weekly Cycling Show» von Eurosport.
Trotzdem sei natürlich das Wichtigste, dass die Tour überhaupt stattfindet. In den vergangenen Monaten hatten die Profis, darunter auch Buchmann, des Öfteren zu verstehen gegeben, welch katastrophale Folgen die Absage der französischen Rundfahrt für den Radsport gehabt hätte. Deshalb sei der Termin von nachrangiger Bedeutung, wenn auch Buchmann die Tour lieber früher gefahren wäre: «Es wäre mir lieber gewesen, die Tour früher zu fahren, aber das war natürlich nicht möglich. Hauptsache ist, dass die Tour überhaupt stattfindet. Das ist extrem wichtig für den Radsport.»
Erst vor zwei Wochen hat der gebürtige Ravensburger bei der Everest-Challenge Geld für ein Hilfsprojekt gesammelt, als er die insgesamt 8848 Höhenmeter des Mount Everest im Ötztal, in 7:28 Stunden bewältigte - inoffizielle Rekordzeit. Dabei zeigt das Ergebnis, das er aus dem Training heraus gefahren ist, dass der Fahrer zu Höchstleistungen bereit ist. «Ich arbeite sehr hart an mir. Ich will aber nicht zu viel auf einmal. [...] Die Trainingsintensitäten werden kontinuierlich gesteigert und das Höhentraining schlägt sehr gut bei mir an», erzählt Buchmann, der seine Leistungen in den nächsten Jahren noch steigern will. «Am Limit bin ich noch nicht.»
Vor der Tour de France wird der Fahrer zunächst mit seiner Mannschaft Bora-hansgrohe ein Höhentrainingslager im Ötztal absolvieren, bevor er zurück in die Saison startet. Nach der Tour will Buchmann dann die Weltmeisterschaften in der Schweiz in Angriff nehmen. Das Straßenrennen ist eine Woche nach Ende der Frankreich-Rundfahrt terminiert. Der Kurs in Aigle-Martigny sei zwar schwierig, doch eine Woche nach der Tour sei der Fahrer vermutlich in guter Verfassung für die WM.
Ebenfalls als anspruchsvoll gilt der Olympia-Kurs in Tokio, den Buchmann ursprünglich für diese Saison angepeilt hatte. Nachdem der Fahrer 2016 in Rio de Janeiro den 14. Platz belegte, will er sich 2021 in Tokio steigern: «Olympia im nächsten Jahr ist ein Thema. Der Kurs soll ja sehr schwer sein in Tokio. Wenn man aus der Tour ganz gut rauskommt und wenn das Glück dazu kommt, dann ist einiges möglich.»