Viareggio (rad-net/dpa) - Magnus Cort Nielsen (EF Education-EasyPost) hat die zehnte Etappe des 106. Giro d'Italia gewonnen. Der dänische Ausreißerkönig setzte sich im Sprint einer dreiköpfigen Gruppe vor Derek Gee (Israel-Premier Tech) und Alessandro de Marchi (Jayco-AlUla) durch. Der deutsche Sprinter Pascal Ackermann (UAE-Team Emirates) landete auf Platz fünf.
Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) kletterte durch das krankheitsbedingte Aus seines Teamkollegen Aleksandr Vlasov auf den siebten Gesamtrang des 106. Giro d'Italia geklettert. Der 26-Jährige erreichte auf der verregneten zehnten Etappe über 196 Kilometer von Scandiano nach Viareggio als 14. im kleinen Hauptfeld das Ziel.
Die Gesamtführung verteidigte der frühere Tour-de-France-Champion Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) erfolgreich. Der Waliser hatte die Spitzenposition übernommen, nachdem Weltmeister Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) wegen eines positiven Corona-Tests vor dem Ruhetag ausgestiegen war. Kämna liegt 1:52 Minuten hinter Thomas.
De Marchi, Gee, Amanuel Ghebreigzabhier (Trek-Segafredo), Louis Vervaeke und Mattia Cattaneo (Soudal-Quick Step) bildeten zunächst die Ausreißergruppe des Tages. Doch über das bergige Profil konnten schließlich nur De Marchi und Gee die Spitze behaupten. Dann bekamen sie jedoch noch vor Rennhälfte Gesellschaft von Cort und dem Träger des Bergtrikots Davide Bais (Eolo-Kometa). Das Quartett hatte be widrigen Witterungsbedingungen rund vier Minuten Vorsprung.
Über den mehr als 30 Kilometer langen Anstieg hinauf zum Passo delle Radici dezimierte sich das Peloton, angeführt von Ineos Grenadiers und Movistar, sowie schließlich auch Bahrain-Victorious. Einige Sprinter verloren den Anschluss und stellten den auch bis ins Ziel nicht mehr her.
Die Teams der verblieben Sprinter machten sich unterdessen auf die Verfolgerjagd der Ausreißer. 15 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand nur noch fünfzig Sekunden. Doch da das Feld aus nur noch rund 40 Fahrern bestand und einige Helfer schon ihre Arbeit verrichtet hatten, schien es nicht mehr so einfach zu sein, den Anschluss herzustellen.
Und so machte schließlich auch das Spitzentrio - Bais hatte unterwegs reißen lassen müssen - den Tagessieg unter sich aus. Cort setzte sich im Sprint vor seinen Mitstreitern durch.
Beim deutschen Bora-hansgrohe-Team musste Vlasov aufgeben. Der Russe hatte vom Start weg Probleme und konnte das Tempo im Feld nicht mitgehen. Nach etwa 70 der 196 zu absolvierenden Kilometer teilte das deutsche WorldTour-Team mit, der Russe habe das Rennen aufgegeben. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf Platz sechs der Gesamtwertung und hatte nur etwas über eine Minute Rückstand auf Thomas.
Am Mittwoch wird der Giro mit der elften Etappe über 219 Kilometer von Camaiore nach Tortona fortgesetzt. Auf dem welligen Terrain sind zwei Bergwertungen der dritten und eine der vierten Kategorie zu bewältigen.