Verona (rad-net) - Richard Carapaz hat seine Freude über den zweiten Platz beim diesjährigen Giro d'Italia zum Ausdruck gebracht. Der Ecuadorianer, der am Samstag bei der vorletzten Etappe der Italien-Rundfahrt die Gesamtführung an Jai Hindley (Bora-hansgrohe) verloren hatte und in Verona nicht zurückerlangen konnte, erklärte gestern, grundsätzlich zufrieden mit seinem Ergebnis zu sein.
«Ich bin nicht traurig. Ehrlich gesagt, bin ich sogar glücklich», berichtete Carapaz von dem Zeitfahren in Verona, bei dem er nicht nur das Finale der dreiwöchigen Rundfahrt, sondern auch seinen 29. Geburtstag feiern konnte. «In den Jahren, in denen ich Profi bin, habe ich gezeigt, dass ich auf höchstem Niveau fahren kann, und das war keine Ausnahme. [...] Nur ein Fahrer kann gewinnen, also muss ich mich mit dem zweiten Platz begnügen. Solange ich noch da bin, werde ich weiter versuchen, zu gewinnen. Das Wichtigste ist, dass ich an meinem Geburtstag das getan habe, was ich am meisten liebe.»
Carapaz war gestern mit einem Rückstand von 1:25 Minuten auf den Gesamtführenden Hindley in das finale Zeitfahren gestartet. Letzterer hatte am Samstag an der Marmolata und am Passo Fedaia den Ecuadorianer abgehängt und war anschließend ins Rosa Trikot gefahren. Im Verona konnte Carapaz dann am Sonntag noch einmal sieben Sekunden auf Hindley gutmachen, was aber letztendlich nur für den zehnten Platz in der Tageswertung, nicht aber für den Gesamtsieg reichte.
«Das gesamte Rennen war sehr hart und hart umkämpft», berichtete Carapaz gestern rückblickend von der italienischen Grand Tour. «Gestern [Samstag, Anm. d. Red.] hatte ich einen schlechten Tag. Es war nicht mein Tag, und das ist die Kleinigkeit, die den Unterschied ausmachte. Heute war ich da, wo ich sein musste, aber am Ende hat Hindley gewonnen, also Glückwunsch an ihn.»
Für die Zukunft hat sich der Sieger des Giro d'Italia 2019 vorgenommen, weiter an sich zu arbeiten, um noch besser zu werden und weitere Erfolge zu feiern: «Es gibt viele Dinge, an denen ich weiter arbeiten muss. [...] Man gewinnt und man verliert. Die Wahrheit ist, dass das keine schlechte Sache ist. Das wird mir Kraft geben, wieder zurückzukommen.»
In den kommenden Wochen wird Carapaz nun zunächst eine Pause einlegen, in der er wahrscheinlich Zeit bei seiner Familie in Ecuador verbringen wird. Anschließend wird der 29-Jährige nach Europa zurückkehren, um sich auf sein zweites großes Ziel der Saison, die Vuelta a España, zu konzentrieren, wo er ebenfalls als Teamkapitän von Ineos Grenadiers starten wird.